Paris-Trainer Laurent Blanc veränderte seine Startelf gegenüber dem 4:0-Erfolg im Ligacup-Finale gegen den SC Bastia auf vier Positionen: Das Tor hütete Sirigu für Douchez, davor kamen van der Wiel, Cabaye und Cavani für Aurier, Verratti sowie Ibrahimovic (Rotsperre) zum Zug.
Barcelonas Coach Luis Enrique hatte im Vergleich zum 2:2 in Sevilla drei Neue an Bord: Ter Stegen stand wie immer in der Königsklasse für Bravo im Tor, den Gelb-gesperrten Dani Alves sowie Mathieu ersetzten Montoya und Mascherano.
Die Kontrahenten begegneten sich im selben taktischen System, starteten jeweils im 4-3-3. PSG überließ den Spaniern weite Teile des Mittelfelds, attackierte immer energischer, je weiter die Gäste sich gen Strafraum bewegten und lauerte auf schnelle Gegenstöße.
Messi und Neymar drücken ihren Stempel auf
Daraus resultierte viel Ballbesitz für Barça. Die erste kleinere Gelegenheit hatte zwar die Blanc-Elf (Pastore, 9.), dann aber wurde das anfangs noch unpräzise Passspiel der Katalanen sicherer. Thiago Silva bremste nach Blitzkombination über Neymar und Messi - die die Protagonisten der Anfangsphase waren -, Verteidiger-Kollege Jordi Alba gerade noch aus (10.). Messi selbst schlenzte mit zu viel Freiraum aus 18 Metern an den Pfosten (14.).
Die Franzosen waren klar unterlegen, auf 66 Prozent schnellte die Ballbesitzquote der Blaugrana hoch, die folgerichtig in Führung ging: Iniestas Diagonalpass fand Messi im Zentrum, der sofort Tempo aufnahm und die große Lücke in der gegnerischen Hintermannschaft zum Steilpass auf Neymar nutzte. Der Brasilianer drang halblinks in den Sechzehner ein und ließ Sirigu mit einem Flachschuss aus acht Metern ins rechte Eck keine Abwehrchance (18.).
Dem ersten Nackenschlag folgte für Paris gleich ein zweiter: Thiago Silva musste verletzt vom Platz, mit David Luiz kam sein gerade wiedergenesener Innenverteidiger-Kollege zum Comeback (21.). Die Kräfteverhältnisse blieben auch nach dem 0:1 unverändert. PSG hatte Mühe, gegen die ballsicheren Spanier in die Zweikämpfe zu finden, die klar dominierten, ohne großes Risiko zu gehen.
Fast erstarrten die Hausherren in Ehrfurcht vor dem Gegner, der sich offensiv nun bis auf Ausnahmen zurückhielt (Neymar, 26.). Erst nachdem Blanc auf eine Raute umgestellt hatte, legte PSG mit dem einsatzfreudigen Matuidi den Respekt ab und kam besser zum Zug, mehr als Chancenansätze (Cavani, 28., 35.) brachten die Gastgeber aber vor der Pause nicht zustande.
Saint Germain kam engagiert aus der Kabine, ter Stegen hatte bei Pastores Aufsetzer seine erste ernsthafte Bewährungsprobe (49.). Dann musste Iniesta, nach Pastores Foul am Rücken verletzt, raus - Altmeister Xavi kam zu seinem 147. Einsatz in der Königsklasse (53.) - und ist Rekordspieler zusammen mit Reals Casillas.
Der Anfangselan der Blanc-Schützlinge ebbte schnell wieder ab. Barça verschleppte das Tempo und tat nicht mehr als notwendig, war aber stets zur Stelle, wenn es in der Defensive brenzlig zu werden drohte. Die Katalanen profitierten auch davon, dass PSG nach Ballgewinn zwar manch vielversprechenden Angriff initiierte, aber einfach nicht gradlinig genug agierte - der finale Pass im letzten Drittel blieb Fehlanzeige, Chancen demnach auch.
Suarez taut immer mehr auf
Gerade als Blanc mit Lucas für Rabiot für neuen Angriffsschwung sorgen wollte (65.), kassierten die Gastgeber den nächsten Tiefschlag: Suarez, wenig auffällig in Durchgang eins, versetzte rechts erst David Luiz, ließ auch Marquinhos und Maxwell auf dem Weg in die Mitte stehen und sorgte aus acht Metern per Rechtsschuss ins rechte Eck für das 2:0 (67.).
Sekunden vor dem 0:3: Suarez tunnelt David Luiz und schließt dann souverän frei vor Sirigu ab. Getty Images
Während ter Stegen mit einer starken Parade Cavani den Torjubel verwehrte (69.), hatte Suarez noch nicht genug: Der Uruguayer tunnelte den überforderten David Luiz und schlenzte frei vor Sirigu in den rechten Winkel (79.).
Zwar schaffte Paris noch den versöhnlichen Abschluss, als van der Wiels Fernschuss von Mathieu abgefälscht den Weg ins Netz fand (82.) - mehr war aber trotz Großchance von Cavani (89.) nicht drin für die Franzosen, die die erste Heimniederlage nach 33 europäischen Partien kassierten und vor dem Aus stehen.
Das Rückspiel der beiden Kontrahenten findet am 21. April (20.45 Uhr) im Camp Nou statt. In der Ligue 1 trifft Paris am kommenden Samstag (17 Uhr) auswärts auf OGC Nizza. Barcelona empfängt ebenfalls am Samstag Valencia (18 Uhr).