Mit einem furiosen 5:1 gegen Nürnberg hatte sich St. Pauli in die Länderspielpause verabschiedet. In Paderborn musste Fabian Hürzeler kurzfristig auf Abwehrchef Smith (Adduktorenprobleme) verzichten, Dzwigala ersetzte ihn in der Dreierkette. Lukas Kwasniok ließ nach dem 3:1 in Braunschweig derweil zweimal rotieren, für Klefisch (Bank) und Ansah (nicht im Kader) starteten Kinsombi und Bilbija.
In der Home-Deluxe-Arena trafen zwei Mannschaften aufeinander, die einen klaren Plan verfolgten. Dieser war durchaus ähnlich, auf beiden Seiten wurden stets spielerische Lösungen gesucht. Diese fand zu Beginn aber vor allem Paderborn, wenngleich der frühe Führungstreffer in kein fußballerisches Muster zu packen war: Nach einem Fehlpass von Saad schaute Muslija in der eigenen Hälfte auf und platzierte den Ball aus 56 Metern perfekt über Vasilj hinweg ins linke Eck - ein Traumtor (9.).
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Das erste Mal überhaupt in dieser Saison lief St. Pauli einem Rückstand hinterher, auch in der Folge fanden die Kiez-Kicker nicht in ihren Rhythmus. Die Partie spielte sich weitgehend im Mittelfeld ab, im letzten Drittel fehlte es beiden Teams an Präzision. St. Pauli schoss im gesamten ersten Durchgang nur einmal auf das Tor von Huth (Irvine, 31.), während Muslija kurz vor der Pause beinahe den Doppelpack schnürte (41.).
Metcalfe vergibt kläglich - Eggestein trifft
In Hälfte zwei zeigten die Kiez-Kicker ein ganz anderes Gesicht: Zunächst verpasste der für Saad eingewechselte Metcalfe kläglich den Ausgleich (47.), diesen besorgte aber kurz darauf Eggestein per Kopf nach einer Ecke (48.). Somit traf der Angreifer auch im dritten Spiel in Folge.
St. Pauli war nun deutlich aggressiver gegen den Ball und passsicherer im eigenen Ballbesitz. Paderborn musste viel hinterherlaufen und konnte sich kaum mehr befreien.
Riesenchance für Bilbija
Große Chancen sprangen für die Kiez-Kicker trotz der Dominanz nicht heraus, dann stellte Bilbija den Spielverlauf beinahe auf den Kopf: Nach einem Befreiungsschlag setzte sich der Paderborner gegen Ritzka und Mets durch, er scheiterte im Strafraum jedoch am starken Vasilj (70.).
Als es so schien, dass Paderborn wieder mehr Spielanteile hatte, drehte St. Pauli die Partie: Ein Schuss von Eggestein klatschte an den Pfosten, den Abpraller verwertete Irvine zum 2:1 (78.). Die Führung hielt aber nicht lange, weil der eingewechselte Conteh auf rechts Wahl enteilte und im Strafraum Bilbija fand - 2:2 (82.).
Leipertz' Treffer zählt nicht
Beide Teams drängten in der Schlussphase auf den Lucky Punch, welcher beinahe Paderborn gelungen wäre - Leipertz' Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung im Vorfeld nicht (90.+2). So blieb es bei der Punkteteilung, die St. Pauli weiterhin auf Platz eins thronen lässt.
Die nächste schwere Aufgabe wartet auf Paderborn am kommenden Wochenende: Die Ostwestfalen reisen am Samstag (13 Uhr) zu Absteiger Hertha BSC, zum selben Zeitpunkt gastiert der KSC am Millerntor.