Dieter Hecking musste seine Startelf nach dem 3:2 in Hoffenheim auf einer Position umbauen. Für den Gelb-gesperrten Chandler rückte Frantz in die erste Elf. Auf der Gegenseite brachte Teamchef Sami Hyypiä im Vergleich zum 1:0 gegen Mainz den scheidenden Ballack für Barnetta.
Die Heimelf begann schwungvoll und setzte die Bayer-Defensive schnell unter Druck. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Pinola mit einem Direktschuss nach prima Vorarbeit von Didavi eine erste Möglichkeit, beförderte das Leder aber über das Tor (1.). Wenig später kam Mak frei vor dem Tor zum Kopfball, konnte die Möglichkeit aber nicht nutzen (3.).
Der 34. Spieltag
Danach hatten auch die Gäste in die Partie gefunden und waren bereits mit ihrem ersten Angriff erfolgreich. Dabei profitierten die Bayer-Profis von der irrigen Annahme der Hausherren, dass beim Zuspiel von Reinartz zu Kießling eine Abseitsposition des Leverkusener Stürmers vorlag. Dies war jedoch nicht der Fall. Kießling tauchte dadurch frei vor Schäfer auf und ließ dem Nürnberger Torwart keine Chance (6.).
Bayer blieb zunächst am Drücker und brachte die Abwehr der Hausherren ins Schwimmen. Schürrle setzte sich auf halblinks durch und flankte scharf in die Mitte. Dort hatte Pinola, der rettete, großes Glück, dass der Ball neben dem eigenen Tor landete (9.).
Die Gäste waren in der Offensive damit zunächst zufrieden und konzentrierten sich auf eine solide Abwehrarbeit. Der Club hatte zwar mehr vom Spiel, konnte jedoch keine große Gefahr für das Tor von Leno heraufbeschwören. Einzig ein abgefälschter Freistoß von Frantz in der 14. Minute war zu verzeichnen.
Ansonsten fehlten den Nürnbergern vor allem die Ideen in der Nähe des Bayer-Strafraums. Didavi brachte den Ball zwar oft gefährlich in den Strafraum, fand aber vor dem Tor keine Anspielstationen.
Anders die Gäste: Leverkusen setzte mit der Führung im Rücken auf Konter. Damit hatten Hyypiäs Mannen in der 32. Minute erneut Erfolg. Wieder brachte ein Steilpass die Club-Abwehr in Bedrängnis. Schürrle nahm ein Zuspiel von Ballack auf der rechten Seite auf und legte die Kugel nach innen. Dort flog Keeper Schäfer ins Leere. Kießling schob den Ball unbedrängt ins leere Tor.
Mit der deutlichen Führung zogen sich die Leverkusener erneut zurück und überließen den Hecking-Schützlingen das Angreifen. Diese scheiterten aber immer wieder an der soliden Abwehr oder eigenen Unzulänglichkeiten. Einzig eine Einzelaktion von Pinola sorgte kurz vor der Halbzeit noch für Gefahr. Der Argentinier wuchtete die Kugel aber aus spitzem Winkel am Tor vorbei (44.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Dieter Hecking mit Bunjaku für Frantz eine offensivere Variante ins Spiel. Dies brachte noch mehr Druck auf die Abwehr der Leverkusener. Zunächst hielt Torwart Leno seinen Kasten gegen Schüsse von Feulner (54.) und Didavi (56.) sauber, doch in der 58. Minute konnte auch er nicht mehr helfen. Bunjaku bediente Mak mit einem idealen Zuspiel. Mak verlängerte die Kugel direkt und unhaltbar an Leno vorbei zum Anschlusstreffer.
Nach dem Tor blieben die Nürnberger dran, hielten das Tempo hoch und kamen weiter zu Chancen. Die größte entschärfte erneut der Bayer-Keeper, als er in der 62. Minute dem frei durchgebrochenen Bunjaku den Ball vom Fuß klaute. Wenig später holte der Torsteher auch noch einen Kopfball des Schweizers von der Linie (65.).
In der Folgezeit erlahmte der große Angriffselan der Nürnberger, wenngleich auch die Gäste kaum Konstruktives nach vorne brachten. Die in der Hintermannschaft sorglos agierenden Hausherren verließen sich anscheinend auf diesen Umstand. Fast ohne Gegenwehr ließ sich die Club-Abwehr in der 77. Minute überlaufen. Reinartz flankte unbedrängt von der linken Seite. Schürrle musste vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten und die Partie war praktisch entschieden.
Doch selbst in der Schlussphase stellten die Nürnberger noch klar, dass ihre Defensive in diesem Spiel nicht auf Ballhöhe war. Die Leverkusener konnten sich gegen sich bietende Torchancen fast nicht wehren. Friedrich legte in der 89. Minute zum völlig freien Kießling auf. Dieser hatte alle Zeit der Welt, tunnelte Schäfer und erhöhte mit seinem dritten Tor des Tages zum 1:4-Endstand.
Der erste Spieltag der Saison 2012/13 findet vom 24. bis 26. August statt. Die erste Hauptrunde des DFB-Pokal ist vom 17. bis 20. August terminiert.