Nach seiner 90-minütigen Verschnaufpause im Freundschaftsspiel gegen Jordanien kehrte erwartungsgemäß Haaland in die norwegische Startelf für das wichtige Spiel gegen Georgien zurück. Der Stürmer von ManCity und Arsenal-Kapitän Ödegaard sollten dabei helfen, die Chance auf die erste Teilnahme bei einem großen internationalen Turnier seit der EM im Jahre 2000 zu wahren. Auf der Gegenseite sollte Napoli-Spieler Kvaratskhelia helfen, den Georgiern die Schmach von der 1:7-Niederlage gegen Spanien abzuwaschen.
Gruppe A
Der Fokus des Gastes war von Anfang an zu spüren. Bei Ballbesitz für Norwegen bildete das Team von Willy Sagnol eine 5-3-2 Formation und verteidigte bei Ballbesitz des Gegners gerne mit der letzten Reihe am eigenen Strafraum. Über Unterschiedsspieler Kvaratskhelia wurde versucht zu kontern. Der 22-Jährige tauchte besonders in der Anfangsphase mehrmals gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf (5., 14.).
18-jähriger Nusa inspiriert Norwegen
Von Norwegen war wenig zu sehen, bis der 18-jährige Nusa immer mehr begann aufzudrehen. Der Spieler von Club Brügge zeigte sich dribbelfreudig und stets umtriebig. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Youngster die Norweger auf die Siegesstraße führte. Zuerst bedient der Man of the Match Haaland am langen Pfosten perfekt (25.), danach setzte er Ödegaard im Strafraum in Szene (33.) und verhalf seinem Team so binnen acht Minuten zu einer 2:0-Führung.
In der Folge nahm der Gastgeber komplett das Heft des Handelns in die Hand, doch Ödegaard (40., 43.) verpasste zu erhöhen. Von seinen Fehlschüssen motiviert machte der Arsenal-Spieler nach der Pause da weiter, wo er aufhörte. Aber auch dieses Mal verzog der 24-Jährige (47.). Doch bis auf einen überhasteten Abschluss von Kiteishvili (55.) sollte dies für lange Zeit das einzige bleiben, das an Torgefahr erinnerte. Die Gastgeber gingen in den Verwaltungsmodus über und spätestens nach der Auswechslung von Nusa in der 71. Minute ging dem Team des Ex-Kölners Staale Solbakken die Spielfreude komplett verloren. Dass dies nicht bestraft wurde, hatten die Norweger vor allem Kvaratskhelia zu verdanken, der in der 77. Minute die große Chance auf den Anschlusstreffer vergab.
Kvaratskhelia vergibt das Comeback in der Nachspielzeit
Trotzdem sollte es noch eine nervenaufreibende Nachspielzeit werden. Seit Juni 2022 haben die Skandinavier kein Pflichtspiel mehr ohne Gegentor beendet und auch gegen Georgien sollte sich das nicht ändern: Azarovi flankte, der Karlsruher Zivzivadze traf (90.+1), los ging das Zittern. Zum tragischen Helden wurde dann Kvaratskhelia. Der Ausnahmespieler der Georgier scheiterte aus zehn Metern an Nyland (90.+4) und ließ das Comeback in der Nachspielzeit liegen.
So bleibt bei den Norwegern der Funke Hoffnung auf die EM in Deutschland am Leben. Dieser muss allerdings durch Leistungen in den Oktober-Länderspiele in Zypern (12. Oktober 2023, 20.45 Uhr) und gegen Spanien (15. Oktober 2023, 20.45 Uhr) genährt werden. Für die Georgier geht es ebenfalls im Oktober mit einem Länderspiel gegen Thailand (12. Oktober 2023, 18 Uhr) und einem Quali-Spiel gegen Zypern (15.Oktober 2023, 15 Uhr) weiter.