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Afrika-Cup: Nigeria feiert "A-Dangerous"

Super Eagles spielen wieder zu Null

Nigeria feiert "A-Dangerous" - und eine starke Serie

Wieder der entscheidende Mann bei Nigeria: Ademola Lookman.

Wieder der entscheidende Mann bei Nigeria: Ademola Lookman. IMAGO/Foto Retina

Aus Abidjan berichtet Michael Bächle

Auf einen mussten sie alle warten. Als letzter Spieler schlurfte Ademola Lookman aus der Kabine des Stade Felix-Houphouet-Boigny. Bei seinem Aufruf zur Eile benutzte Außenverteidiger Ola Aina den neuen Spitznamen des Offensivmanns: "A-Dangerous". Auf den ersten Blick nicht wirklich passend zur alles andere als angsteinflößenden Erscheinung des schmächtigen Angreifers. Aber darum geht es natürlich nicht.

Drei Tore hat Nigeria in der K.-o.-Phase des Turniers erzielt - alle drei gehen auf Lookmans Konto. Der einstige Flügelstürmer blüht auch bei seinem Klub Atalanta Bergamo in zentralerer Rolle auf - in 18 Serie-A-Spielen kommt er bereits auf sieben Tore. Vorne Lookman und hinten die Null, das scheint Nigeria aktuell zu reichen.

Wieder kein Gegentor: Nigeria "strotzt vor Energie"

Bereits im vierten Spiel in Serie hat Nigeria nun kein Gegentor kassiert, insgesamt nur ein einziges bei diesem Turnier. Auch gegen Angola, die mit acht Toren beste Offensive des bisherigen Turniers, ließen die Super Eagles wenig zu. "Gerade strotzen wir vor Energie", befand Innenverteidiger Calvin Bassey, der zum wiederholten Male eine starke Leistung im Zentrum gebracht hatte. "Aber es ist nicht perfekt", fügte er hinzu und verwies auf die zwei Großchancen von Mabululu (7.) und Zini (60.), die Angola nicht hatte nutzen können.

"Es gibt schon noch viel zu tun", so Bassey nach dem wieder nicht überzeugenden, aber letztlich erfolgreichen Auftritt. "Aber wir wollen den 200 Millionen Menschen zu Hause ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Das ist das, was uns antreibt." Für die erneute weiße Weste machte er aber auch die Offensivkräfte verantwortlich. "Wir können uns aufeinander verlassen", so der Fulham-Verteidiger. "Das fängt ja nicht bei uns in der Abwehr an, sondern ganz vorne. Ab der ersten Linie verteidigen wir diszipliniert."

Dort, in der ersten Linie, war Superstar Victor Osimhen wie bereits beim Achtelfinal-Erfolg über Kamerun eher als erster Anläufer denn als Torjäger gefragt, verrichtete viel Pressing-Arbeit und wurde schließlich nach einem Krampf leicht angeschlagen ausgewechselt. In seinem Kerngeschäft agierte der Napoli-Star gegen Angola etwas glücklos, sein vermeintliches Tor zum 2:0 wurde wegen einer Abseitsposition vom VAR einkassiert. Aber für die Torgefahr gibt es ja einen, der sie neuerdings im Namen trägt. Wenn auch nur im Spitznamen.

mib

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