Bei den von Friedhelm Funkel trainierten "Löwen" gab es nach dem 3:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue zwei personelle Wechsel: Volz und Stahl begannen für Friend und Vallori, der Rot-gesperrt war. Damit war Lauth der einzige Stürmer im Sechziger System. BVB-Coach Jürgen Klopp veränderte seine Elf im Vergleich zum 1:1 in Nürnberg fünfmal: Im Tor vertrat "Pokal-Keeper" Langerak Stammkraft Weidenfeller, dazu kehrten Hummels, Sahin, Mkhitaryan und Lewandowski zurück. Aubameyang, Duksch und Subotic saßen auf der Bank, Schmelzer (Oberschenkelverhärtung) war nicht im Kader.
In der bei einem "Löwen"-Spiel erstmals seit dem 16. März 2007 ausverkauften Allianz Arena lautete die Devise vom Anpfiff weg "Einbahnstraßen-Fußball". Die Münchner, selbst kaum in Ballbesitz, zogen sich weit zurück und bauten vor dem eigenen Strafraum ein massives Abwehrbollwerk auf. Dortmund agierte ruhig und zog unbeeindruckt sein schnelles Kombinationsspiel auf. So fanden die Klopp-Schützlinge einige Male eine Lücke im Strafraum, konnten diese aber nicht nutzen. Bis zum ersten ernsthaften Abschluss dauerte es bis zur 17. Minute, ehe sich Reus mit einem 15-Meter-Schuss probierte, das Gehäuse aber knapp verfehlte. Kurz darauf war es Sahin, der aus der zweiten Reihe abzog und Kiraly zu einer Handabwehr zwang (19.).
DFB-Pokal
Lauth zurückgepfiffen - Stahl per Kopf neben das Tor
Die Münchner fanden offensiv bis zu diesem Zeitpunkt nicht statt, hatten dann aber Pech, dass Lauth bei einer vermeintlichen Abseitsposition vom Gespann um Schiedsrichter Michael Weiner zurückgepfiffen wurde (20.). Hinten stand der Zweitligist weiterhin sicher und kompakt, was den BVB von Minute zu Minute mehr verärgerte. Zwar ging es immer noch fast ausschließlich in eine Richtung, doch ging dem Tabellenführer der Bundesliga die Stringenz etwas verloren. Fehlpässe schlichen sich ein, Abschlüsse gab es kaum noch. Dafür aber überraschenderweise auf der Gegenseite: Nach der ersten Ecke nickte Stahl aus fünf Metern neben Langeraks Tor (37.).
Dortmund kam dagegen nur noch ein einziges Mal vor der Pause gefährlich in den Strafraum. Nach einem von Durm schnell ausgeführten Einwurf waren die "Löwen" nicht gut sortiert, Blaszczykowski drang in den Strafraum ein und fand Lewandowski. Der Pole wurde beim Abschluss gehindert, Reus' Nachschuss geblockt (45. +1).
Dauerbelagerung: Blaszczykowski an die Latte
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Klopp-Elf wieder die Schlagzahl und trat mit jeder Menge Wut im Bauch auf. Blaszczykowski hämmerte die Kugel aus sechs Metern an die Latte (49.), ehe Lewandowski nach Zuspiel von Großkreutz kläglich scheiterte (57.). Dazwischen hatte Stark Langerak mit einem Schuss aus der zweiten Reihe geprüft.
Kein Treffer - Verlängerung vor 71.000 Zuschauern
Die 71.000 Zuschauer in der ausverkauften Münchner Arena sahen nach wie vor ein Spiel auf ein Tor. Doch noch immer verzweifelten die Dortmunder an der Sechziger Abwehr, die beherzt mit Mann und Maus verteidigte, oder am eigenen Abschluss: Egal ob Reus (65., 76.), Mkhitaryan (70., 88.), der eingewechselte Hofmann (71.) oder Sahin (82.) – der Ball wollte partout nicht ins Tor der "Löwen". Da auch den Gastgebern kein Lucky Punch gelang, hieß es nach 90 Minuten Verlängerung.
Zweimal Latte, dann Elfmeter
In dieser war Dortmund binnen kürzester Zeit gleich doppelt im Alu-Pech. Erst spitzelte Kiraly mit den Fußspitzen einen abgefälschten Reus-Schuss an den Pfosten (93.), dann zirkelte Reus einen Freistoß auf die Oberkante der Latte (97.). Es schien wie verhext. Doch als auch bei den "Löwen" die Kräfte schwanden, grätschte Stahl Reus im Strafraum von hinten um. Klare Sache: Rot für den Münchner, Strafstoß für die Borussia. Diesen versenkte Joker Aubameyang sehr sicher (105.).
Direkt nach dem letzten Seitenwechsel sorgte Dortmund gegen aufgerückte Sechziger mit einem blitzsauberen Konter für die endgültige Entscheidung. Nach Zuspiel von Hofmann umkurvte Mkhitaryan erst Kiraly, dann Volz und schob zum 2:0 ein (107.). Damit war die Intensität weitestgehend raus. Aubameyang zimmerte einen Freistoß an Latte, doch dann war Schluss und der BVB zog hochverdient in die dritte Pokalrunde ein. Diese wird am Sonntag ab 18 Uhr (LIVE!-Ticker bei kicker.de) ausgelost.
1860 ist am Sonntag (13.30 Uhr) in Kaiserslautern zu Gast, Dortmund empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den SC Freiburg.