Hatte Milans Coach Stefano Pioli im Achtelfinale gegen Cagliari (4:1) noch einen B-Elf ins Rennen geschickt, vertraute der Coach diesmal nun doch stärker auf arrivierte Kräfte. Gegenüber dem 3:0 in Empoli gab's dennoch vier Wechsel: Gabbia, Musah, Alex Jimenez und Jovic spielten für Kjaer, Florenzi, Adli und Giroud.
Atalanta wiederum hatte am Wochenende 1:1 bei der Roma gespielt - und dabei Coach Gian Piero Gasperini dermaßen überzeugt, dass dieser auf Wechsel in Gänze verzichtete und dieselbe Elf von der Leine ließ.
Sportlich hatte das Spiel lange Zeit nicht viel zu bieten, drohte ein Langweiler zu werden. Bergamo agierte abwartend, überließ Milan die Initiative und lauerte auf Konter, die sich nicht ergaben. Die Rossoneri wiederum hatten viel Ballbesitz, wussten mit diesem aber nichts anzustellen. Die Folge: gähnende Leere vor den Toren.
Coppa Italia, Viertelfinale
Wilde Schlussphase in Hälfte eins
Erst in der Schlussphase von Hälfte eins kam sprichwörtlich Leben in die Bude. Zunächst sah Bergamos Coach Gasperini, der nach einem Zusammenprall von Gabbia und de Roon mit viel Nachdruck Elfmeter gefordert hatte, die Rote Karte (39.). Der Unparteiische Marco di Bello hatte dabei Recht, da es schlichtweg ein unglücklicher Zusammenprall und kein Foul war - bitter: Beide Spieler mussten anschließend angeschlagen ausgewechselt werden.
Kurz darauf rappelte es dann im Karton - und zwar hüben wie drüben: Zunächst traf Rafael Leao nach feinem Zusammenspiel mit Theo aus spitzem Winkel zum 1:0 (45.), ehe Koopmeiners fast schon im Gegenzug die passende Antwort lieferte. Der Niederländer profitierte aber auch davon, dass die Mailänder Defensive in der Torentstehung im Komplettverbund versagt hatte (45.+2).
Unglückliche Elfmeterentscheidung gegen Milan
Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren vieles schuldig. Auf einmal lief bei Milan nicht viel zusammen, dafür wurde mehr und mehr lamentiert und reklamiert - erst recht, nachdem Schiedsrichter di Bello während eines Zweikampfs zwischen Jimenez und Miranchuck auf Strafstoß entschieden hatte. Die Entscheidung war bitter für die Rossoneri, war doch Jimenez zuerst am Ball und erst danach gab es den Kontakt. Es blieb dennoch beim Strafstoß, den Koopmeiners souverän zum 2:1 nutzte (59.).
Milan war sichtlich angeschlagen und hatte in der Folge Glück, dass Atalanta nicht über De Ketelaere (64.), Miranchuck (66.) und Ederson (70.) nachlegte. So blieb den Gastgebern die Hoffnung auf den Ausgleich erhalten, Pioli erhöhte in der Schlussphase zudem das Risiko mit der Einwechslung von Giroud (73.). Doch auch mit dem Franzosen vorne drin sollte es an diesem Abend für Milan nicht reichen, zu stabil erwiesen sich die Bergamaschen defensiv. Und wenn einmal ein Schuss aufs Tor der Gäste kam, dann war Keeper Carnesecchi zur Stelle (71., 88.).
Während Bergamo erst am kommenden Montag (20.45 Uhr Heimspiel gegen Frosinone wieder gefordert ist), empfängt Milan einen Tag zuvor die Roma (20.45 Uhr).