Obwohl Gladbach momentan drei Partien binnen sechs Tages zu bestreiten hat, verzichtete Trainer Lucien Favre nach dem 1:0 beim VfB Stuttgart auf personelle Wechsel. Hrgota und Johnson erhielten also erneut den Vorzug vor Raffael und Hazard.
Freiburgs Coach Christian Streich tauschte gegenüber dem 4:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt dagegen auf drei Positionen. Winterneuzugang Möller Daehli verdrängte beim Bundesliga-Debüt Kapitän Schuster auf die Bank und rückte in die Spitze, Sorg, der aushilfsweise die Binde trug, erhielt den Vorzug vor Riether. Und - na klar: Hattrick-Joker Petersen durfte für Mehmedi (Außenbandriss im Sprunggelenk) beginnen. Frantz rückte zurück ins Mittelfeld.
Und Streich ließ seine Elf - vor den Augen von ter Stegen übrigens - von Beginn an ein Spiel mit dem Feuer betreiben: Die Gäste verteidigten extrem hoch, die Viererkette war meist nur knapp hinter der Mittellinie platziert. Die Gladbacher bekamen entsprechend schon am eigenen Strafraum Gesellschaft, vor allem Xhaka und Kramer sollten möglichst nicht an den Ball kommen. Die Folge: eine erste Hälfte mit zahlreichen Torchancen - jeder Fehler war bei dieser Risiko-Taktik schließlich teuer.
Der 19. Spieltag
Bürki parierte im Duell mit Herrmann sowohl einen 17-Meter-Volleyschuss (3.) als auch im Eins-gegen-Eins herausragend (7.), dazwischen schoss Hrgota freistehend aus zwölf Metern vorbei (6.). Petersens vermeintliches Tor nach einem Freiburger Konter zählte knapp, aber zu Recht nicht (18.), Sommer lenkte einen Fernschuss von Frantz mit den Fingerspitzen über die Latte (20.). Dann klingelte es endlich: Nach einer Passstafette im Mittelfeld flankte Hrgota von links; über Johnson hinweg und an Günter, der neben den Ball schlug, vorbei landete der Ball bei Herrmann, der Bürki diesmal aus kurzer Distanz sicher überwand (23.). Vorbereiter Hrgota, Torschütze Herrmann: So war es schon am Samstag in Stuttgart gewesen.
Von nun an mussten die "Fohlen" nur noch auf weitere Fehler warten, entsprechend stieg der Ballbesitzanteil der Freiburger an, bis er zur Pause schon bei stolzen 62 Prozent lag. Kruse prüfte Bürki noch einmal (37.), die letzte Chance in den ersten 45 Minuten gehörte aber den Breisgauern - und die war riesig: Schmid steckte direkt auf Petersen durch, dem der Abschluss allein vor Sommer aber misslang (45.). Dennoch war die Halbzeitführung der Gastgeber aufgrund der Mehrzahl an guten Chancen verdient.
Mit Alvaro Dominguez für Stranzl, der nach einer halben Stunde aus kurzer Distanz vom Ball im Gesicht getroffen worden war , begann Hälfte zwei - an der Freiburger Dominanz änderte sich nichts, sie wuchs sogar weiter. Gladbach konzentrierte sich, ob dazu gedrängt oder gewollt, nur noch aufs Verteidigen, was aber ziemlich effektiv gelang. Abgesehen von einem Wendt-Patzer, den Klaus nicht zu nutzen wusste (48.), bot die Borussia wenig an.
Die Freiburger rannten mit Vehemenz, aber zu wenig Durchschlagskraft an, der Borussia fehlte abgesehen von einem Kruse-Abschluss (81.) jegliche Entlastung. Und so bekam der Sportclub die große Chance zum Ausgleich: Schmid, von Daehli mit Übersicht bedient, schloss aus kurzer Distanz viel zu unplatziert ab, Sommer packte zu (83.). Mit Glück brachten die Hausherren den zweiten Rückrundensieg über die Zeit - Glück hatte auch Xhaka: Für seine Grätsche gegen den eingewechselten Philipp hätte der Schweizer eigentlich Gelb-Rot sehen müssen (85.).
Damit ist er dabei, wenn Gladbach am Freitagabend (20.30 Uhr) auf Schalke antritt. Folgt der dritte Sieg binnen sechs Tagen? Der SC Freiburg empfängt einen Tag später (15.30 Uhr) Borussia Dortmund.