Eine Virus-Erkrankung hatte vor der Partie im Kader von West Ham United gewütet, sodass dem Außenseiter gleich drei Stammspieler - darunter Kapitän Rice - fehlten. Wenig überraschend zog sich der ersatzgeschwächte Underdog aus London dementsprechend weit zurück und begegnete dem haushohen Favoriten mit einem Elf-Mann-Riegel.
Entsprechend wenig zu tun hatte der deutsche Keeper Ortega Moreno, der etwas überraschend zu seinem Premier-League-Debüt kam - Stammtorwart Ederson erhielt eine Pause. Bei einem frechen Versuch von Bowen (29.) war der Ex-Bielefelder auf dem Posten, ansonsten wurde er in 90 Minuten so gut wie gar nicht geprüft und sah von hinten dabei zu, wie sich seine Vorderleute am Hammers-Bollwerk abarbeiteten.
Premier League, 28. Spieltag (Verlegte Partien)
Für das Team von Pep Guardiola, der Gündogan nach dem 2:1 in Fulham nur auf die Bank gesetzt hatte, war viel Geduld gefragt, Abschlüsse waren vergleichsweise Mangelware. Die mit Abstand größte Gelegenheit des ersten Durchgangs hatte Rodrigo, der den Ball an den Innenpfosten grätschte (32.). Darüber hinaus musste Hammers-Keeper Fabianski gegen Mahrez (9.) und Grealish (30.) sein Können aufbieten.
Aké völlig frei: Standardsituation erlöst City
Der große Kampf gegen die Uhr blieb City aber erspart. Kurz nach Wiederbeginn stand Aké bei einer Freistoßflanke von Mahrez sträflich frei und sorgte für kollektives Aufatmen im Etihad (50.). Weil West Ham im zweiten Durchgang offensiv quasi gar nicht mehr in Erscheinung trat, geriet der Sieg der Skyblues nicht mehr ernsthaft in Gefahr - und das Stadion konnte sogar noch ein historisches Tor feiern.
Als Grealish nach einem schnellen Umschaltmoment der Gastgeber einen feinen Steilpass auf Haaland spielte und dieser Fabianski nicht weniger formschön überlupfte (70.), war es gefallen, das 35. Saisontor des Norwegers. Noch nie hatte ein Spieler diese Marke in einer Premier-League-Saison erreicht, der alte Rekord von Andy Cole und Alan Shearer (34 Tore in einer 42-Spiele-Saison) ist endgültig Geschichte. Weil der eingewechselte Foden mit einem abgefälschten Volleyschuss noch auf 3:0 stellte (85.), fiel das Ergebnis doch noch standesgemäß aus - wenn auch einen Tick zu hoch.
Seinen ersten Premier-League-Titel hat Haaland derweil noch nicht erreicht, City liegt bei noch einem Spiel in der Hinterhand aber nun wieder mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Arsenal an der Tabellenspitze. Den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft kann das Team von Pep Guardiola am Samstag gegen Leeds United (16 Uhr) gehen, West Ham United begrüßt einen Tag später Citys Stadtrivalen Manchester United (20 Uhr).