Der Mainzer Coach Kasper Hjulmand reagierte auf das
2:2 gegen Eintracht Frankfurt
mit zwei Wechseln, auf einen davon hätte der Däne sicher gerne verzichtet: Stürmer Okazaki fehlte nach dem Tritt von Eintracht-Verteidiger Zambrano wegen einer Beinverletzung, wurde von Rückkehrer Allagui vertreten. Ferner startete Moritz im offensiven Mittelfeld für Malli (Bank).
Hoffenheims Cheftrainer Markus Gisdol tauschte im Vergleich zum späten
3:3-Punktgewinn gegen den SC Freiburg
ebenfalls zweimal: Last-Minute-Torschütze Vestergaard rückte wie Szalai auf die Bank, beginnen durften dafür Schwegler (150. Bundesliga-Spiel) und Modeste.
Modeste hier, Djuricic dort
"Es kann auch ein Geduldsspiel werden." So hatte die Parole von Hjulmand vor der Begegnung gelautet, der den Gästen aus Sinsheim in der Fremde mehr Fokus auf die Defensive attestiert hatte. Es sollte genau so kommen: Die Mainzer dominierten durchwegs in Sachen Ballbesitz, spielten dabei aber vornehmlich Querpässe. Raumgewinn? Eher wenig! Die Kraichgauer lauerten dagegen auf schnelle Gegenzüge, von deren einer prompt in die größte 1899-Chance in den ersten 45 Minuten mündete: Nach einem Steilpass von Polanski in die Spitze eilte Modeste von halblinks frei in Richtung Torwart Karius, der den folgenden Abschluss gekonnt entschärfte (10.). Weil die TSG-Defensive stark stand, versuchten es die Mainzer oftmals mit hohen Bällen hinter die Abseitslinie. Wenn dort allerdings mal einer durchkam, war zuhauf der flinke Torwart Baumann zur Stelle (20. und 25.).
So auch in Minute 36 bei der einzigen Großchance der Rheinhessen: Allagui erkannte auf der linken Seite den durchstartenden Hofmann, der schnell in die Mitte zu Djuricic legte. Der Offensivmann probierte sich in einer Direktabnahme, doch Baumann erkannte das und entschärfte den Heber an der Strafraumgrenze per Flugparade einwandfrei. Zwischenzeitlich prüften noch Modeste und Roberto Firmino Karius, der jeweils auf dem Posten war (26. und 33.). Insgesamt war das 0:0 aber auch trotz der etwas besseren Abschlussquote der Sinsheimer zur Pause verdient, gerade weil sich das Geschehen meistens in der Mitte mit zahlreichen Zweikämpfen abspielte.
Der 6. Spieltag
Roberto Firmino an den Pfosten
Der zweite Durchgang hatte direkt mehr Zug zum Tor zu bieten - von beiden Mannschaften: So scheiterten auf Mainzer Seite Allagui und Hofmann gar zweimal (49., 53. und 54.), während bei der TSG vor allem Roberto Firmino zu wirbeln begann (51.). Der Brasilianer nämlich köpfte wenig später einen Freistoß von Rudy, der über Süle umgelenkt wurde, an den rechten Außenpfosten - zugegeben: aus äußerst spitzem Winkel (61.). Insgesamt aber blieb die Partie auf überschaubarem Niveau, beide Teams setzten unmissverständlich ihr Hauptaugenmerk auf eine ordentliche Defensive, anstatt wilde Angriffe zu forcieren.
Ausklang der Ruhe und Vernunft
Wenn der neutrale Zuschauer, der Mainzer Fan oder der Anhänger der Hoffenheimer noch auf Tore gehofft hat - eines vorneweg: es fiel keines mehr! Beide Teams einigten sich friedlich auf die Punkteteilung, auch das frische Personal (Jairo, Szalai, Zuber, de Blasis, Jara und Schipplock) ordnete sich dieser Gangart unter. Zwar blieben mit dem 0:0 beide Teams ungeschlagen, doch sowohl Mainz als auch Hoffenheim den Beweis schuldig, ein potenzielles Topteam zu sein.
Nächste Woche am Samstag (15.30 Uhr) ist die TSG 1899 Hoffenheim vor heimischer Kulisse gegen den Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04 gefordert. Einen Tag später (17.30 Uhr) gastiert dann der 1. FSV Mainz 05 bei Borussia Mönchengladbach.