Da bleibt nur Staunen: Diego läuft Feulner davon. dpa
Der Mainzer Trainer Jürgen Klopp stellte sein Team im Vergleich zum 0:1 in Bielefeld auf einer Position um: der formschwache Cha blieb draußen, dafür rückte Gunesch auf die rechte Verteidigerposition.
Thomas Schaaf, der Trainer von Spitzenreiter Werder Bremen, baute auf die erste Elf, die gegen den FC Bayern beim 3:1 zu Beginn auf dem Platz stand.
Die Mainzer starteten mutig ins Spiel und wollten den Spielfluss der Bremer durch aggressives Zweikampfverhalten unterbinden. Das gelang der Klopp-Elf auch einige Minuten ganz gut, doch dann wagten sich die Bremer langsam nach vorne. Frings mit einem Kracher aus 25 Metern machte den Auftakt (8.).
Erfolgserlebnis nach 795 torlosen Minuten: Klose umkurvt Wache und schießt ein. dpa
Was die Zuschauer am ausverkauften Bruchweg dann zwischen der 14. und der 21. Minute erlebten, war eine Lehrstunde. Vor allem für die Mainzer Abwehr, die gegen die beweglichen Stürmer Klose und Hunt auf Abseits spielten und dabei permanent hundertprozentige Chancen zuließen.
Der 9. Spieltag
Beim 1:0 für Bremen reagierte Hunt nach einem leichtfertigen Ballverlust von Amri in der eigenen Hälfte am schnellsten und schickte Klose steil. Der WM-Torjäger setzte sich gegen Friedrich und Noveski robust durch, umkurvte noch Wache und schob die Kugel ins Tor (14.). Für Klose war es nach 795 Minuten torlosen Minuten der erste Treffer.
Beim 2:0 legte Klose nach einem tollen Zuspiel des aufgerückten Naldo auf Hunt ab und diesmal schob der U-21-Nationalspieler die Kugel ins leere Tor (20.). Sekunden später leitete Vranjes den Angriff ein und schickte Hunt auf rechts steil. Dessen Rückpass verwertete wiederum Klose eiskalt zum 3:0-Pausenstand.
Dabei waren die Mainzer mit drei Gegentoren noch gut bedient. Ein Tor durch Diego wurde fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt. Auch sonst hatten die Bremer noch genug hochkarätige Chancen, um schon nach 45 Minuten einen Kantersieg wie in Bochum (6:0) herauszuschießen. Den Mainzern muss man im ersten Abschnitt zu gute halten, dass sie trotz des Klassenunterschieds nicht aufsteckten und durch Feulner noch zweimal zum Abschluss kamen (32., 43.).
Das Netz vor Augen: Klose schiebt ein, Noveski kommt zu spät. dpa
Im zweiten Abschnitt tat sich lange Zeit nicht allzu viel. Die Mainzer bemühten sich sichtlich um den Anschlusstreffer, doch die Bremer Hintermannschaft mit den sattelfesten Mertesacker und Naldo waren nicht zu knacken. Die Bremer verwalteten den Vorsprung und schienen sich kräftemäßig auf die kommenden Aufgaben in der Champions League einzustellen.
Hat genau hingeschaut und eine Lehrstunde für seine Abwehr im ersten Abschnitt gesehen: Der Mainzer Coach Jürgen Klopp. dpa
Doch dann traf der zur Pause eingewechselte Azaouagh mit einem direkten Freistoßschlenzer in den Winkel zum 1:3 (74.), worauf die Mannen von Trainer Schaaf die Initiative wieder an sich rissen. Binnen weniger Sekunden legten die Bremer zwei Tore nach. Erst machte Hunt seinen Treffer am Freitagabend, wobei Vorlagengeber Klose leicht im Abseits stand. Dann nickte der aufgerückte Naldo eine butterweiche Flanke von Diego zum 5:1 ein.
Den Schlusspunkt setzte Diego, der sich nach einem Zuspiel von Klasnic ein Herz fasste und aus 20 Metern traf. Dabei hatte der Brasilianer auch viel Glück, denn er schoss dem Mainzer Nationalspieler Manuel Friedrich den Ball an den Oberschenkel, von wo aus die Kugel ins Netz zum 6:1-Endstand flutschte.