Der Mainzer Coach Thomas Tuchel tauschte im Vergleich zum 4:2-Erfolg in Hoffenheim einmal Personal aus: Nicolai Müller rückte für Junior Diaz ins Team, Park so aus dem Mittelfeld nach links hinten zurück.
FCB-Trainer Pep Guardiola drehte gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Leverkusen viermal am Personalkarussell: Für Rafinha, van Buyten, Contento und Götze kamen Lahm (diesmal wieder rechts hinten), Javi Martinez, Alaba und Ribery zum Einsatz.
Mainz griff die Bayern von Beginn an oft tief in der gegnerischen Hälfte an. Die Zweikampfführung der 05er war resolut, die Konter der Tuchel-Elf nach Ballgewinn überfallartig. Nachdem auch die Münchner stets den Weg nach vorne suchten, entwickelte sich eine abwechslungsreiche Anfangsphase.
Karius wehrte Robbens Knaller glücklich ab (4.) und hatte Glück, dass Alaba aus der Distanz knapp verzog (10.). Auf der anderen Seite fehlte Koo nach Solo die letzte Entschlossenheit (8.), Okazaki ein Schritt gegen den aufmerksamen Neuer (10.) und Nicolai Müller die Präzision (12.).
Die Tuchel-Elf störte die Spielentwicklung des Rekordmeisters auch in der Folge empfindlich. In einer intensiven Partie gelang es den Gästen bis zur Pause kaum mehr, sich strukturiert an den gegnerischen Strafraum zu kombinieren - der ballführende Akteur spürte sofort den Atem eines Gegenspielers, wurde nicht selten gar gedoppelt.
Torszenen blieben Mangelware. Koo konnte einen zu kurzen Neuer-Abschlag nicht nutzen (22.). Die Guardiola-Schützlinge mühten sich trotz Ballbesitz über 70 Prozent um eine klare Linie, was bis zur Pause gegen hartnäckige und immer wieder den Konter suchende Rheinhessen nur sehr sporadisch gelang. Lediglich Robben, von Park im Zentrum gerade noch gestört, versprühte Gefahr (30.).
Auf der anderen Seite rettete der meist weit vor dem Tor postierte Neuer vor Okazaki (31.), ein viel zu hoher Kroos-Fernschuss markierte die letzte Aktion vor dem Kabinengang (45.).
Der 26. Spieltag
Saller kam mit Wiederanpfiff für Koo, Mainz startete stark: Nach Ballverlust von Kroos mündete der Konter in einen Lattenkracher von Choupo-Moting (46.).
Auf der Gegenseite hatte Mandzukic seine erste Gelegenheit (50.). Gelang es den Bayern, sich den Gegner mit Geduld zurecht zu stellen, wurde es sofort gefährlich: Alaba flankte freistehend, Karius parierte Mandzukics Kopfball klasse (54.).
Fast sah es nun so aus, als sollten die Münchner nun ihre berüchtigte Ballzirkulation anwerfen können. Aber noch war genug Benzin im Tank, um dagegen zu halten: Choupo-Moting jagte die Kugel bei seiner letzten Aktion aus aussichtsreicher Position drüber (59.). Danach kam für den Angreifer Bungert, und Tuchel justierte sein Team mit einem zusätzlichen Verteidiger taktisch neu (60.).
Das Spiel des Rekordmeisters gewann immer mehr an Dominanz. Robben nutzte Parks Bein nicht als Stolperstein und zum möglichen Elfmeter, scheiterte stattdessen per Flachschuss an Karius (62.). Guardiola warf neues Offensivpotenzial ins Rennen - Götze kam für Müller (64.), später Shaqiri für Robben (72.). Zwischenzeitlich brachte auch der im zweiten Durchgang aufblühende Ribery seinen Linksschuss nicht an Karius vorbei (68.).
Die 05er fanden kaum mehr Entlastung, verteidigten aber aufopferungsvoll. Bis zur 81. Minute: Der eingewechselte Pizarro war kaum im Spiel sofort an der Führung beteiligt. Der Peruaner legte ab für Shaqiri, nach dessen Linksflanke hatte Schweinsteiger im Zentrum den besten Laufweg und köpfte aus fünf Metern gegen die Laufrichtung von Karius ein.
Und fünf Minuten später sorgte Götze für die Entscheidung: Nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld köpfte Bell den Ball nicht weit genug weg, nahm dadurch auch den herausgeeilten Karius aus dem Spiel - Götze schoss nach Riberys Querpass locker ein (86.).
Mainz muss in der englischen Woche am Dienstag (20 Uhr) in Braunschweig ran. Die Bayern reisen zeitgleich zur Berliner Hertha. Dort unternehmen die Münchner einen neuen Anlauf zur durch die Dortmunder und Schalker Siege vertagten Meisterschaft.