Leverkusens Trainergespann Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä beließen es nach dem 1:0 in Hoffenheim bei einem Wechsel: Reinartz kehrte nach Gelb-Sperre zurück und verdrängte Ortega auf die Bank. Vor dem Anpfiff wurden auch noch Ballack und Adler, die den Verein am Saisonende verlassen werden, noch offiziell verabschiedet.
Zweie Neue musste indes Mirko Slomka bei seinem 100. Spiel auf der Bank der Hannoveraner bringen. Im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg spielten Schulz und der zuletzt gelbgesperrte Pinto anstelle von Pander (Hüftprobleme) und Rausch (Gelb-Sperre). Kurz vor Spielbeginn meldete sich dann auch noch Haggui verletzungsbedingt ab, so kam Eggimann ebenfalls zu seinem Startelfeinsatz.
Nach kurzer Abtastphase ergriff Bayer die Initiative und spielte sich allmählich mit variablem Flügelspiel in der gegnerischen Hälfte fest. Hinzu kam, dass die Werkself auch in den Zweikämpfen präsenter war - Hannover geriet demnach direkt unter Druck. Logisch, dass erste Torchancen der Hausherren nicht lange auf sich warten ließen: Schürrle (8.) und Kießling (10., 12., 20.) verpassten es jedoch, ihre Farben in Führung zu bringen.
Der 33. Spieltag
Die 96er hatten so ihre liebe Mühe und fanden lange Zeit überhaupt nicht in die Partie. Nachdem die Rheinländer aber mit ihrem energischen Pressing aufgehört hatten, wurde es besser aus Sicht der Gäste. Die Begegnung wurde fortan ein Stück weit ausgeglichener, wenngleich Leno im Kasten der Werkself weiterhin beschäftigungslos blieb - zu statisch, zu ideen- und kreativlos war das Offensivspiel der Niedersachsen. Auf der anderen Seite gab Schürrle den nächsten Warnschuss ab (27.).
Im Großen und Ganzen hatte das anfänglich hohe Niveau jedoch nachgelassen. Die Begegnung blieb zwar umkämpft, das Tempo war aber mittlerweile raus. In der 34. Minute wurde es erstmals im Bayer-Strafraum knifflig. Kadlec zupfte Stindl leicht am Trikot, dieser ließ sich fallen. Schiedsrichter Tobias Welz entschied sich gegen einen Strafstoß und stand 60 Sekunden später erneut im Rampenlicht: Ya Konan hatte das Leder nach Zuspiel von Pino aus kurzer Distanz über die Linie gedrückt, durfte sich aber nicht freuen. Welz entschied nämlich auf Abseits gegen Pinto - zu Unrecht! Kurz vor dem Halbzeitpfiff suchte Pinto selbst noch einmal den Abschluss, verzog aber aus elf Metern (40.).
Hannover kommt energischer aus der Pause - Ballack wird eingewechselt
Sie wurden vor dem Spiel verabschiedet: Adler (li.) und Ballack. picture alliance
Beim Stande von 0:0 und ohne personelle Änderungen ging es also im zweiten Durchgang weiter. In diesem starteten die Roten entschlossener, entwickelten dabei aber kaum Durchschlagskraft. Weil auch Bayer kaum noch zielstrebig nach vorne agierte, drohte die Begegnung vollends zu verflachen. Einziger Aufreger war ein Zweikampf zwischen Eggimann und Kießling im 96er Strafraum. Der Leverkusener forderte in dieser Szene Strafstoß, den ihm Welz, der freie Sicht hatte, verweigerte (57.).
In dieser Phase wurde schließlich Ballack eingewechselt. Unter tosendem Applaus betrat der Ex-Nationalmannschaftskapitän den Rasen und musste nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung miterleben, wie Schmiedebach die Roten fast in Führung gebracht hätte. Allerdings hielt Leno seinen Kasten mit einer guten Parade sauber (60.).
Mit fortwährender Spieldauer kippte die Partie leicht zu Gunsten der Gäste - Schulz scheiterte an Leno (75.). Sekunden danach wurden die Niedersachsen allerdings kalt erwischt: Pogatetz' völlig missglückte Rettungstat avancierte unfreiwillig zur Vorlage für Kießling, der sich bedankte und Bayer mit dem ersten Leverkusener Torschuss in Durchgang zwei durchaus überraschend in Führung brachte. Trotz des Rückstandes steckten die Gäste nicht auf und drängten nun auf Ausgleich. Es kam zu einer flotten Schlussphase. In dieser hatten weder Ballack (86.) noch Ya Konan auf der Gegenseite (90.) Abschlussglück, sodass es schlussendlich beim 1:0-Sieg der Werkself blieb.
Zum Abschluss der Bundesliga-Saison gastiert Bayer Leverkusen am kommenden Samstag beim 1. FC Nürnberg, Hannover empfängt zeitgleich den 1. FC Kaiserslautern.