Lecces Formkurve zeigt derzeit nach unten, zuletzt setzte es ein 0:1 bei Lazio Rom. Dennoch vertraute Roberto d'Aversa derselben Startelf und nahm keine Wechsel vor. Dieser Plan schien zumindest in der Anfangsphase aufzugehen, waren die Hausherren doch in den ersten Minuten spielbestimmend. Kristovic (5.) und Almqvist (7.) näherten sich als erste dem Turiner Kasten an.
Die Alte Dame brauchte etwas, um den eigenen Rhythmus zu finden. Juventus-Coach Massimiliano Allegri tauschte nach dem 3:0 gegen Sassuolo doppelt, Gatti und Ex-Schalker McKennie kamen für Rugani (Bank) und Rabiot (krank). McKennie hatte dann gleich nach dem Turiner Warmspielen die Führung auf dem Kopf, Kristovic klärte jedoch auf der Linie (11.). Auch Kostic meldete sich kurze Zeit später an (13.).
Leistungsgerechtes 0:0 zur Pause
Juventus war also nach Startschwierigkeiten auch im Spiel angekommen, weil Lecce aber keineswegs nachließ, verkeilten sich die Kontrahenten hauptsächlich im Mittelfeld. Kristovic hatte es als klarer Zielspieler gegen Juves Dreierkette denkbar schwer, die Turiner Flanken fanden auf der Gegenseite jedoch auch nur selten ihr Ziel.
Oudins harmloser Fernschuss (34.) und Mirettis ambitionierte Vorstöße (37., 45.+1) blieben die einzigen Aktionen in den Angriffsdritteln, brachten die jeweiligen Defensivreihen jedoch nicht wirklich ins Schwitzen. Das entsprechende 0:0 zur Pause war leistungsgerecht.
Vlahovic erlöst Juve per Doppelpack
Turin kam etwas motivierter aus der Kabine und hatte leichtes Oberwasser, während Lecce weiterhin bemüht mitspielte. Miretti (49.) und Vlahovic (53.) setzten erste Zeichen in der Offensive, bis der Serbe schließlich für die Führung sorgte: Sein etwas missglückter Volley sprang tückisch auf und segelte ins linke Kreuzeck (59.).
Die Hausherren mussten ihren Matchplan nun offensiver ausrichtet - das fiel Lecce aber gegen nun souveräne Gäste sichtbar schwer: Die Alte Dame bestimmte nach der Führung das Spielgeschehen und schraubte schnell weiter am Spielstand: McKennie nickte eine Kostic-Flanke Richtung langes Eck, Vlahovic grätschte das Spielgerät über die Linie (69.).
Turin neuer Tabellenführer
Auch dem zweiten Treffer hatte der Gastgeber nichts entgegenzusetzen. Joker Dorgu bescherte Szczesny zumindest noch eine Pflichtaufgabe an einem ansonsten ruhigen Arbeitstag (76.), ansonsten gelang Lecce aber nicht mehr viel. Bremers Kopfballtreffer sorgte in der 85. Minute für den Schlusspunkt.
Die Alte Dame schiebt sich somit zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze, Inter hat nun jedoch noch ein Spiel in der Hinterhand.