Vor Anpfiff war klar, dass eine Serie reißen könnte: Der Tabellenzweite Lazio verlor keine der vergangenen sechs Serie-A-Partien (fünf Siege), der Siebte Juve - der um das internationale Geschäft kämpft - unterlag den Biancocelesti dafür in den vergangenen sieben Pflichtspielen (zwei Remis) nie und gewann diese Saison die Duelle in der Liga (3:0) und im Pokal (1:0).
Lazio von Beginn an das bessere Team
Zu Beginn ließ der Gast aus Turin die Römer auf sich zukommen, gefährlich wurde es trotz Lazios Druck zunächst aber kaum. Milinkovic-Savic' Kopfball (10., knapp drüber) blieb für längere Zeit das größte Highlight. Die Bianconeri lauerten erfolglos auf Konter.
Lazio blieb unterdessen dran und erspielte sich weitere Torchancen, viel ging bei den Römern über Standards. Nach einer Freistoßvariante schoss Immobile knapp vorbei (32.). Kurz zuvor war der ehemalige Dortmunder an Juve-Keeper Szczesny gescheitert (29.). Neben Marusic war Immobile im Vergleich zum 2:0 bei der AC Monza einer von zwei Neuen bei Lazio, Lazzari und Pedro nahmen auf der Bank Platz.
Milinkovic-Savic trifft - Rabiot antwortet kurz darauf mit dem 1:1
Nach Ablauf der ersten halben Stunde wurde es schließlich turbulent. In der immer intensiver werdenden Partie verschaffte sich Milinkovic-Savic mit einem leichten Schubser gegen Alex Sandro - neben Torhüter Szczesny im Vergleich zum 1:1 gegen Inter einer von zwei neuen Juve-Spielern (Perin und Danilo rutschten auf die Bank) - Platz und schob aus kurzer Distanz zur Führung ein (38.). Der Treffer überstand auch die Überprüfung des VAR.
Wer nun glaubte, dass Juve sich davon beeindrucken lassen würde, irrte sich. Rabiot kam im Getümmel nach einer Ecke an den Ball und antwortete umgehend mit dem Ausgleich (42.), der gleichbedeutend mit dem Pausenstand war.
Auch eine Hackenvorlage sorgt für Zaccagnis 2:1
Nach dem Seitenwechsel nahm Juve immer mehr am Geschehen teil, Lazio konnte nicht ganz so viel Druck entfachen wie zuvor. Aufgrund eines tollen Spielzugs war dies aber egal: Luis Alberto verlängerte eine Hereingabe sehenswert mit der Hacke auf Zaccagni, der vor Szczesny cool blieb und die Römer erneut in Führung brachte (53.). Diesmal fiel den Gästen auf die Schnelle nicht viel ein, Lazio verteidigte konzentriert, Vlahovic köpfte drüber (62.).
Serie A, 29. Spieltag
Bis in die Schlussphase dominierte Lazio weitgehend, Juve übernahm danach, aber fand im letzten Drittel bei den Vorstößen selten Lösungen. Und wenn doch, fehlte es im Abschluss an Präzision, wie bei Fagioli (84.). Di Marias stetiges Ankurbeln war erfolglos.
Die Römer verteidigten trotz Juventus' Druck bis zum Schluss gekonnt, weswegen der Vorsprung auf die Roma und Platz drei nun fünf Punkte beträgt. Juve bleibt Siebter und muss im Kampf um die internationalen Plätze einen Dämpfer hinnehmen. Ganz nebenbei gewinnen die Biancocelesti nach sieben Pflichtspielen wieder gegen die Bianconeri und holen den sechsten Sieg aus den vergangenen sieben Serie-A-Spielen.
Lazio muss als Nächstes am Freitag (20.45 Uhr) bei Spezia Calcio ran. Juve empfängt bereits am Donnerstag in der Europa League Sporting Lissabon (21 Uhr), ehe am Sonntag das Gastspiel bei Sassuolo Calcio ansteht (16 Uhr).