"Es war eine unglaubliche Nacht, davon haben wir geträumt. Wir haben bewiesen, dass Inter bereit für das Finale ist." Lautaro Martinez zeigte sich nach dem 5:0-Halbfinalsieg gegen Schachtar euphorisiert - kein Wunder, denn sein Team hatte kurz zuvor ein Spiel für die Geschichtsbücher abgeliefert.
Martinez erleichtert und begeistert
Nie zuvor war es einer Mannschaft gelungen, ein Halbfinale in der Europa League oder auch im früheren UEFA-Cup mit fünf Toren Unterschied zu gewinnen. Zudem schossen die Lombarden nun 111 Saisontore in allen Pflichtspielen und toppten somit die bisherigen Bestwerte aus den Spielzeiten 2006/07 und 1950/51.
Spielersteckbrief La. Martinez
Spielersteckbrief La. Martinez
Spielersteckbrief d’Ambrosio
Spielersteckbrief R. Lukaku
Mit seinem Doppelpack hatte Lautaro einen erheblichen Anteil daran. "Ich bin sehr glücklich über meine Tore, weil ich eine schwierige Zeit hinter mir habe, was die Tore angeht", zeigte sich der Argentinier im Gespräch mit der UEFA hinterher strahlend. Am meisten freue sich der Stürmer jedoch für das Team, "wir wachsen jeden Tag enger zusammen. Es ist ein perfekter Mix aus erfahrenen und jungen Spielern."
Der Einzug ins Endspiel, wo der FC Sevilla am Freitag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet, war gegen die Ukrainer zu keiner Zeit gefährdet. Einzig der zweite Treffer ließ lange auf sich warten, mit dem Kopfballtreffer von Danilo d'Ambrosio (64.) war die Partie allerdings entschieden. Weil Lautaro bereits das 1:0 (19.) per Kopf erzielt hatte, setzte sich Inter in einer weiteren Rangliste an die Spitze: Die Nerazzurri haben wettbewerbsübergreifend nun 25 Tore mit dem Kopf erzielt und somit mehr als jedes andere Team in den Top-5-Ligen Europas. Der bisherige Spitzenreiter Eintracht Frankfurt (24) wurde auf Platz zwei verdrängt, Liverpool liegt auf dem dritten Rang (23).
D'Ambrosio lobt die Einheit im Team
Und auch Romelu Lukaku traf in der Schlussphase noch zweimal und hat nun in seinen letzten zehn Europa-League-Spielen immer getroffen - ebenfalls Europa-League-Rekord. Es herrscht Hochstimmung allenthalben bei den Lombarden. Auch abseits des Platzes, wie Torschütze d'Ambrosio betonte, der die Einheit der ganzen Mannschaft lobte: "Auch die Spieler auf der Bank haben uns toll unterstützt." Trainer Conte stimmte ebenfalls mit ein in die Lobeshymnen: "Wir haben es gut gemacht und sie nicht so spielen lassen, wie sie es wollten. Die Jungs haben genau so gespielt, wie man ein europäisches Spiel spielen muss."
Der erfahrene und für klare Worte bekannte Coach, der nach mehreren nationalen Titeln sein erstes europäisches Finale vor der Brust hat, warnte zwar, sich nicht vom Ergebnis blenden zu lassen. Gleichzeitig stimmte der ehemalige Trainer von Chelsea, der italienischen Nationalmannschaft und Juventus Turin seine Mannschaft bereits auf das große Saisonfinale ein: "Wir haben hart gearbeitet und von unseren Fehlern aus der Saison gelernt. Wir sind Zweiter in der Serie A geworden und haben das Europa-League-Finale erreicht. Lasst uns diesen Moment genießen, bevor wir uns auf das Endspiel vorbereiten."
