Vor dem Spiel war klar: Gewinnt der HSV, erklimmt er die Tabellenspitze. Doch obwohl Coach Tim Walter vor langen Bällen gewarnt hatte und die Rothosen gut ins Spiel gestartet waren, drehte sich das Geschehen ab der 10. Minute: In dieser wurde der HSV überrannt und Nebel schoss die Kugel mit der ersten KSC-Chance entschlossen in den Winkel. Eine symptomatische Szene für Hälfte eins.
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Nach Nebels Schuss in den Winkel trifft auch Jensen
Es folgte eine Machtdemonstration der Karlsruher von Christian Eichner, bei denen nach dem 2:0 in Rostock Thiede für Jung (nicht im Kader) begonnen hatte. Die Badener eroberten immer wieder früh die Bälle und kamen zu einigen Chancen. Verdientermaßen fiel das 2:0, bei dem erneut Ex-HSV-Spieler Kaufmann assistiert hatte und Jensen einnetzte (17.). Wieder hatte die linke HSV-Abwehrseite alt ausgesehen.
KSC lässt Chancen liegen: Schleusener trifft "nur" zum 3:0
Tim Walters Team, nach dem 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg mit Heyer statt Kapitän Schonlau (Sprunggelenksverletzung) in der Startelf, hatte zunächst noch Glück, nicht mit 0:3 zurückzuliegen: Kaufmann verzog (29.) und Jensen traf die Latte (30.).
Dennoch fiel bis zur Pause noch ein Tor: Schleusener musste nach einem Muheim-Fehler und einer Flanke des starken Nebel nur noch einschieben (32.). Es war keine große Überraschung, dass Walter bei fast unsichtbaren Hamburgern noch vor der Pause zwei defensive Wechsel vornahm. Für den angeschlagenen Katterbach kam Mikelbrencis, der überforderte David wurde von Montero ersetzt.
Glatzel gelingt nach der Pause das schnelle 1:3
Mit Wiederbeginn kamen mit Königsdörffer und Nemeth für Benes und Dompé zwei weitere frische Spieler beim HSV, was Wirkung zeigte: Die Rothosen waren besser in der Partie - und aus dem Getümmel gelang Glatzel nach einer Ecke das schnelle 1:3 (50.). Königsdörffer scheiterte an Gersbeck (54.). Scheitern sollte wenig später auch Muheim im Zweikampf mit Kaufmann, Heyer badete den Fehler seines Kollegen aber vor der Linie aus (58.). Es war die letzte nennenswerte Szene für längere Zeit, die Mannschaften neutralisierten sich weitgehend.
Glatzel sorgt für Spannung, Montero und Walter fliegen vom Platz
In der Schlussphase wurde es schließlich noch mal spannend: Glatzel scheiterte erst an Gersbeck (78.), doch nickte wenig später ein (80.). Der KSC hatte zuvor zu wenig Gegenwehr geleistet und die Rothosen wieder stark gemacht.
Ein Konter sorgte letztlich für die Entscheidung gegen erfolglos anrennende Hamburger, bei denen Montero Gelb-Rot gesehen hatte (87.): Schleusener umkurvte Heuer Fernandes und schnürte ebenfalls einen Doppelpack (89.). HSV-Trainer Walter war danach derart außer sich, dass er vom Platz flog. Sein Team verlor erstmals nach sieben Ligaspielen wieder.
Für Karlsruhe geht es schon am nächsten Freitag (18.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim nächsten Aufstiegskandidaten - dem 1. FC Heidenheim - weiter. Der HSV empfängt tags darauf (13 Uhr) Holstein Kiel.