Bundesliga

SPIELBERICHT

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Karlsruhe ohne fünf Stammspieler (Hengen, Schuster, Ritter, Häßler, Kirjakow), aber mit toller Moral, Hamburg mit Notbesetzung in der Offensive (Bäron verletzt, Ivanauskas und Spörl gesperrt), zudem ohne Aggressivität im Abwehrverhalten.

Noch bevor sich die umformierte Mannschaft mit Wittwer als Abwehrchef für den gesperrten Hengen und Metz in der Manndeckung als Vertreter des verletzten Ritter (Bänderriß) gefunden hatte, lag Hamburg in Führung. Krauss hatte bei Cardosos Freistoß seinen Gegenspieler Schopp aus den Augen verloren, so das 0:1 maßgeblich mitverschuldet.

Der HSV verpaßte es, die Verunsicherung der Hausherren zur Vorentscheidung zu nutzen. Statt konzentriert weiterzuspielen, Kapital aus Karlsruhes Orientierungsproblemen zu schlagen, wurde der Gegner aufgebaut mit kapitalen Nach- und Fahrlässigkeiten in der Defensivzone. Wojtala erwies sich als großer Schwachpunkt, der gegen Dundee oder Schroth ein ums andere Mal das Nachsehen hatte. Vom Doppelschlag des U 21-Nationalspielers in nur vier Minuten erholten sich Golz & Co nicht mehr. Weil sich der KSC steigerte, bei Hamburg nur Sven Kmetsch alles versuchte als Abfangjäger und gleichzeitigem Aktivposten beim Vorwärtsgang.

Wittwer wuchs mit Fortdauer der Partie als Dirigent der Abwehr, in der Reich als Stabilisator überzeugte und Metz trotz Angina zuverlässig Salihamidzic in Schach hielt. Fink kümmerte sich erfolgreich um Cardoso, setzte mit Tarnat und Carl Akzente beim Spiel nach vorne. Krauss erholte sich vom Schock des 0:1, lieferte sich mit Schopp ein packendes Duell. Im Angriff bot Schroth seine beste Leistung in der Bundesliga, ließ Dundee vier hochkarätige Chancen aus, so daß erst Keller nach dem Ausflug von Golz in den KSC- Strafraum zwei Minuten vor dem Abpfiff das Zittern um den verdienten Sieg beendete.

Trainer Magaths Aktivierungsversuche zu Beginn der zweiten Hälfte hatten nicht zum angestrebten Aufbäumen und Ausgleich geführt. Weil Schnoor nach Kellers Attacke mit Kopfschmerzen zur Pause in der Kabine bleiben mußte, hatte Friis-Hansen die Position des Ausputzers und Libero Hartmann die Rolle von Schnoor im linken Mittelfeld übernommen. Im Angriff blieb Saganowski ebenso wirkungslos wie Breitenreiter bis zu seiner Auswechslung, ging von Salihamidzic keinerlei Torgefährlichkeit aus. Trotz aller Mängel wäre dem HSV fast noch der Punktgewinn geglückt: Bei seinem Tor (86.) stand Kovacevic jedoch im Abseits.

Es berichten Uli Gerke und Michael Ebert