Ganze zwei Punkte aus den vergangenen vier Ligaspielen hatte Juventus Turin vor der Partie gesammelt, die Meisterschaft war in weite Ferne gerückt. Mit einem Pflichtsieg gegen Aufsteiger Frosinone sollte die Wende gelingen - und es ging gut los für die Hausherren: Mit dem ersten Angriff war die Alte Dame erfolgreich und hatte leichtes Spiel. Einen Querpass von McKennie verwertete Vlahovic souverän (3.).
Vlahovic gleicht wieder aus
Alles lief also nach Plan für Juve, doch ähnlich sorglos wie die Gäste in Minute drei verteidigte Turin selbst dann gute zehn Minuten später: Trotz klarer Überzahl im eigenen Sechzehner ließ Juves Hintermannschaft Cheddira völlig frei einnicken (14.). Der Treffer schockte die Hausherren, die in der Folge nicht mehr das eigene Spiel aufziehen konnten. Der Aufsteiger agierte hingegen mutig und bot dem Favoriten die Stirn.
Serie A, 26. Spieltag
Juve erspielte sich ein paar Halbchancen, wurde aber nicht zwingend gefährlich - ganz anders die Gäste aus dem Tabellenkeller: Brescianini fackelte nach einem feinen Zuspiel von Harroui nicht lange und knallte die Kugel zum 2:1 in den Winkel - Spiel gedreht (27.). Allegri musste den angeschlagenen Rabiot noch vor der 30-Minuten-Marke vom Platz nehmen, kurz darauf stellte Vlahovic wieder alles auf Anfang: Erneut von McKennie bedient, zirkelte der Serbe die Kugel zum 2:2 ins Netz (32.). Zwar drängte die Alte Dame noch auf die Führung vor dem Seitenwechsel, Frosinone hielt aber dagegen und rettete das Remis in die Halbzeitpause.
Sparflamme in Halbzeit zwei - Rugani lässt Turin toben
Die Kontrahenten starteten deutlich vorsichtiger in den zweiten Abschnitt. Vlahovic (52.) war dem Dreierpack nahe, ansonsten fokussierte man sich hüben wie drüben auf kompakte Defensivarbeit. Das nahm dem Spiel zwar die vielen Fehler aus Hälfte eins, aber auch seine Dynamik.
Langsam aber sicher erhöhte Turin dann kontrolliert den Druck, den Gästen fehlte es an Entlastungsaktionen. Yildiz (68.) trat im Strafraum am Ball vorbei, Vlahovic ließ den Dreierpack erneut liegen (75., 90.+1) und Gatti hatte den Siegtreffer auf dem Fuß (84.). Alles sah nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie aus, dann erlöste Rugani die Alte Dame: In der letzten Minute der Nachspielzeit schob der Verteidiger die Kugel aus spitzem Winkel ein und ließ das Allianz Stadium toben. Turin beendete so die Sieglos-Serie und lässt Inter im Meisterrennen nicht noch weiter davonziehen.