Juventus erholte sich zuletzt von der sportlichen Schwächephase nach dem Punktabzug und feierte zwei Siege in Serie. Dementsprechend hatte Trainer Massimiliano Allegri nur wenig Grund zu Wechsel - lediglich Chiesa rückte für Miretti gegenüber dem 3:0 in Salerno gegen seinen Ex-Klub in die Startelf.
Die Fiorentina, die im Vergleich zum 1:2 gegen Bologna auf vier Positionen verändert begann (unter anderem ersetzte Kouamé Jovic), war zwar zunächst die aktivere Mannschaft, allerdings fanden die Gäste keine Lücken in der tiefstehenden Defensive von Juve. Deutlich gefährlicher zeigten sich die Bianconeri in der Offensive - vor allem nach Gegenstößen wie nach einem Fehlpass von Gonzalez im Aufbauspiel. Über Vlahovic landete der Ball bei di Maria, dessen Schuss von Ranieri abgefälscht bei Kostic landete, der aber volley verzog (13.).
Fabbri entscheidet nach Hinweis seiner Uhr auf Tor
Der ehemalige Frankfurter war der Aktivposten im ersten Durchgang, stellte Dodo mit seinem Tempo häufig vor Probleme und suchte Vlahovic immer wieder mit Flanken, doch diese sorgten für keine Gefahr. Ganz anders als seine Abschlüsse: Nach Chiesas Hereingabe scheiterte der Linksaußen aus spitzem Winkel an Terracciano (23.).
Effizienter zeigte sich anschließend Rabiot: Der 27-Jährige nutzte einen feinen Heber des umtriebigen di Maria per Kopf zur Führung - weil Terracciano den Kopfball parierte, entschied Schiedsrichter Michael Fabbri erst nach Hinweis seiner Uhr auf Tor. Das 1:0 war gleichzeitig der Halbzeitstand, da Juve weiterhin in der Defensive nicht zuließ.
Vlahovic-Treffer vom VAR einkassiert - Kean verpasst die Entscheidung
Auch die Drangphase nach dem Wiederanpfiff überstanden Gastgeber gekonnt schadlos. Es blieb aber spannend, weil der VAR die mögliche Vorentscheidung von Vlahovic zu Recht einkassierte: Der Stürmer stand bei einem Zuspiel von Kostic mit seiner rechten Schulter und dem Kopf im Abseits (59.). Anschließend nahm Allegri seinen Angreifer vom Feld und brachte für ihn Kean (65.). Der Joker war keine drei Minuten auf dem Platz, als er nach Dodos Fehler im Eins-gegen-eins nur Terracciano anschoss (67.).
In der Schlussphase zog sich Juventus noch tiefer in die eigene Hälfte zurück und agierte auch zurückhaltender in der Offensive. Dies hätte sich beinahe gerächt, der eingewechselte Jovic köpfte aber um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (82.).
Ranieri mit der Ferse im Abseits: Castrovillis spätes Tor zurückgenommen
Kurz vor dem Ende bekam Juve dann aber doch noch die vermeintliche Quittung durch einen strammen Distanzschuss von Castrovilli (88.). Während La Viola feierte, standen die Gastgeber bei Schiedsrichter Michael Fabbri und reklamierten. In der Tat griff erneut der VAR ein - diesmal schaute sich der Referee die Szene sogar selbst am Monitor an und kam zum gleichen Entschluss wie bei Vlahovic' Treffer: Da Locatelli bei seiner Klärungsaktion, mit der er den Ball unfreiwillig Castrovilli auflegt hatte, von Ranieri, der nur mit der Ferse im Abseits stand, bedrängt wurde, nahm der Schiedsrichter das Tor zurück.
Damit feierte Juventus den dritten Zu-null-Sieg in Serie und sprang auf Platz neun. Der Abstand zum Tabellensechsten Lazio beträgt "nur" noch zehn Punkte.
Weiter geht es für Juventus bereits am Donnerstagabend im K.-o.-Runden-Play-off der Europa League gegen Nantes (21 Uhr). Florenz gastiert zuvor im K.-o.-Runden-Play-off der Europa Conference League in Braga (18.45 Uhr).