European League
European League Spielbericht
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IK Sävehof kegelt TSV Hannover-Burgdorf aus der European Handball League

Flensburg im Viertelfinale nicht gegen Recken

Erstes deutsches Team raus: IK Sävehof kegelt Hannover-Burgdorf aus European League

Felix Møller zeigte eine starke Leistung am Kreis und machte sieben Tore.

Felix Møller zeigte eine starke Leistung am Kreis und machte sieben Tore. IMAGO/Bildbyran

Nach dem 34:30 aus dem Hinspiel reichte der TSV Hannover-Burgdorf beim IK Sävehof eine Niederlage mit drei Treffern, um ins Viertelfinale der EHF European League einzuziehen. Im Falle einer Pleite mit vier Toren würde es ein sofortiges Siebenmeterwerfen geben.

Die Recken starteten schlecht und sahen sich von Spielbeginn an mit einem starken Gegner konfrontiert. Sävehof legte sofort mit drei Toren vor (3:0, 4.). Hannover tastete sich erst über einige Energieleistungen in der Defensive in die Partie, wo die Prokop-Sieben eine 6:0 mit offensiveren Halbverteidigern aufbot. Zudem fingen sich die Hausherren bei zwei Situationen mit einer Drei-Tore-Führung je eine Zeitstrafe ein.

So kamen die Niedersachsen zum Ausgleich (6:6, 13.). Danach legten aber wieder die Schweden vor, auch weil Simon Gade den Ball nach einer Parade zu Pontus Brolin passte und so das 6:7 auf dem Silbertablett servierte. Abseits davon setzte der Schlussmann der Gäste auch den ein oder anderen wichtigen Akzent, musste aber in den Schlussakkorden des ersten Durchgangs verletzt von der Platte, nachdem er bei einem Sprint Richtung empty goal unglücklich aufgekommen war.

Beim 11:9 durch David Sandberg legte Sävehof wieder doppelt vor, defensiv trug die 5:1 der Hausherren vermehrt Früchte und zwang die Recken immer wieder zu langen Angriffen. Hannover wechselte nach einer Auszeit von Michael Apelgren selbst in eine 3:2:1, zudem brachte Christian Prokop Rückkehrer Renars Uscins auf die rechte Halbseite (14:13, 25.).

Das trug jedoch keine Früchte, die Gastgeber sprinteten mit einem 3:0-Lauf wieder auf vier Treffer davon und stachen somit das Resultat aus dem Hinspiel (17:13, 27.). Christian Prokop buzzerte zum Timeout, seine Mannschaft verpasste in den Schlusssekunden aber den Treffer zum minus drei. So ging es mit einem 18:14 in die Kabinen, die Hitze war spürbar: Auch weil Marius Steinhauser beim Block Alexander Øtrjevik Westby niedergerungen hatte, was ein kleines Wortgefecht vor dem Pausentee auslöste.

Hannover verschläft Wiederbeginn

Die erste Aktion nach der Halbzeit gehörte dem starken Heimkeeper Simon Møller, welche bereits seine siebte Parade verzeichnete. William Andersson Moberg dankte es seinem Schlussmann vorne dann mit dem ersten plus fünf (19:14, 32.): gleichbedeutend mit dem direkten Viertelfinaleinzug der Schweden.

Und es kam noch schlimmer: Felix Møller wurde am Kreis freigespielt und markierte das 20:14. Martin Hanne meldete die Recken dann mit etwas Verspätung im zweiten Durchgang an. Doch auch nach dem Treffer des deutschen Nationalspielers blieben die Hausherren spielbestimmend.

Den ersten Versuch von Linksaußen konnte Dario Quenstedt noch parieren, im zweiten Anlauf netzte Sebastian Spante zum 23:16 (39.). Prokop zog die Auszeit, und Hannover schob die Deckung noch weiter vor. Mit Erfolg: Sävehof lief sich beim Stand von 24:18 fest, zudem war Quenstedt in dieser Ballbesitzphase direkt dreimal zur Stelle. Dann leisteten sich die Recken aber selbst einen technischen Fehler: und Sävehof führte beim 25:18 wieder mit sieben (42.).

Zwei Gesichter

Die Recken erarbeiteten sich die Chance wieder auf vier Treffer zu verkürzen, agierten aber selbst zu fahrig und fingen sich zwei Gegenstöße. Beim zweiten eilte dann Quenstedt aus dem Kreis, um den weiten Pass abzufangen: Und hatte Glück, dass er seinen Gegenspieler nicht touchierte. Die Partille Arena reagierte mit Pfiffen.

Besonders Gustaf Wedberg war schwer in den Griff zu bekommen, traf sechsmal in Serie. Erst bei einem Siebenmeter verwarf der 24-jährige erstmals, und im Gegenzug stellten die Hannoveraner auf 27:23 (48.). Die Partie war jetzt wieder komplett offen, das Momentum lag auf Gäste-Seite: Uladzislau Kulesh brachte die Niedersachsen auf Viertelfinal-Kurs, Apelgren zog seine zweite Auszeit (27:24, 50.).

In der Folge blieb die Linksaußenposition wichtigste Abschlussstation der Schweden. Zwei Treffer hintereinander wurden mit einem Gegenstoßtor veredelt, und plötzlich führten die Gastgeber wieder mit sechs Treffern (30:24, 53.). Prokop nahm sein letztes Timeout und stellte auf eine 6:0-Deckung um.

Crunchtime bringt Entscheidung

Hannover ließ die Chance auf das 25. Tor direkt dreimal liegen, aber auch Sävehof netzte nicht. Die Hausherren hatten nach dem dritten Fehler der Recken dann jedoch keine Gnade mehr und machten nicht noch einen Fehler. Emil Berlin tankte sich von der rechten Halbposition durch und stellte auf 31:24 (56.).

Im Gegenzug holte sich Felix Møller eine Zeitstrafe ab, Hannover brauchte ein kleines Wunder. Die Gäste spielten Marius Steinhauser frei, aber Simon Møller war im Weg. Auf der Gegenseite parierte allerdings auch Dario Quenstedt, Hannover leistete sich jedoch einen weiteren Fehler und verpasste wieder das Tor. Dasselbe Bild einen Angriff später.

So schenkten die Niedersachsen die Chance auf das deutsche Viertelfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt selbst weg und unterlagen letztlich verdient mit 25:34. Noch am Samstag hatten die Recken selbst einige Kräfte in der Campushalle gelassen. Der IK Sävehof trifft im Viertelfinale somit auf die Fördestädter, Hannover ist als erstes deutsches Team ausgeschieden.

IK Sävehof - TSV Hannover-Burgdorf 34:25 (18:14)

IK Sävehof: S. Møller (14 Paraden) 1, Sävinger; F. Møller 7, Wedberg 7/1, Westby 4, Andersson Moberg 4, Brolin 3, Berlin 2, Spante 2, Mittun 2, Sandberg 1, Blanche 1, Roberts, Johansson, Dorisson, Celander

TSV Hannover-Burgdorf: Gade (4 Paraden), Quenstedt (6 Paraden); Kulesh 6, Vujovic 4, Steinhauser 3, Nyfjäll 2, Uscins 2, Edvardsson 2, Hanne 2, Brozovic 2, Feise 1, Michalczik 1, Strmljan, Gerbl, Ayar, Büchner

Zuschauer: 2138 (Partille Arena, Partille)
Schiedsrichter: Adam Biro / Oliver Kiss (HUN)
Strafminuten: 6 / 10

Maximilian Otte