Die KSC-Abwehr war meist Herr der Lage: Hier rettet Franz vor Guerrero. dpa
HSV-Trainer Martin Jol begann ohne den spektakulären Neuzugang Petric, dafür mit zwei Wechseln gegenüber dem 2:2 bei den Bayern in der Defensive. Für die beiden verletzten Reinhardt und Boateng (Muskelfaserriss) kamen Demel und Atouba ins Team. Zwei neue Gesichter waren auch in der Startformation des KSC. Porcello und Timm ersetzte Trainer Edmund Becker im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Bochum durch Aduobe und Freis.
Der HSV versuchte von Beginn an Druck zu machen und die defensiv ausgerichteten Karlsruher am eigenen Strafraum festzunageln. Da die Hamburger jedoch zu ideenlos im Spielaufbau agierten, war die gut gestaffelte Abwehr vor KSC-Keeper Miller zunächst kaum gefordert.
Der 2. Spieltag
Gelegentliche Konter des KSC waren erheblich gefährlicher als die gesamte Offensive des Hamburger SV. In der 7. Minute scheiterte Freis nach einem schönen Zuspiel von Kennedy an seinen Nerven und traf das Tor nicht. Auch in der 18. Minute war es Freis, der nach einem Steilpass von da Silva auf und davon lief und gerade noch vom weit aus seinem Tor geeilten HSV-Keeper Rost gestoppt werden konnte.
Erst in der 24. Minute konnte der HSV seine erste Torchance verbuchen: Trochowski hatte von rechts in die Mitte geflankt, wo Olic frei zum Kopfball kam. Doch KSC-Keeper Miller reagierte glänzend und konnte auch den Nachschuss von Guerrero entschärfen.
Danach versuchten die Hamburger den Druck auf die KSC-Abwehr weiter zu erhöhen, konnten jedoch nach wie vor keine zwingenden Chancen herausspielen. Doch dann kam der Zufall der Jol-Elf zu Hilfe: Eine harmlose Flanke von Atouba wollte der Karlsruher Abwehrspieler Sebastian wegschlagen. Er traf den Ball jedoch nicht richtig und produzierte zehn Meter vor dem Tor eine für Keeper Miller unhaltbare Bogenlampe, die den HSV die Führung einbrachte (33.).
Erstaunlicherweise gab der Führungstreffer der HSV-Elf nicht die erwartete Sicherheit. Auch die Minuten bis zum Halbzeitpfiff verstrichen ohne gefährliche Chancen oder Ballstaffetten der Hamburger. Im Gegenteil: Der KSC hatte mehr vom Spiel und die Angriffsaktionen der Hamburger bis zur Pause stets unter Kontrolle.
Nach der Pause begann der KSC offensiver und setzte sich in der Hamburger Hälfte fest, zumal der HSV sich zunächst darauf beschränkte, die knappe Führung zu halten. Große Torchancen konnten aber auch die Karlsruher gegen den solide verteidigenden Defensiv-Block nicht herausspielen.
In der Vorwärtsbewegung fand der HSV erst in der 58. Minute wieder statt, als Pitroipa mit dem Ball am Fuß von rechts in den KSC-Strafraum eindrang und zu Olic ablegte. Der schoss jedoch aus kurzer Distanz Franz an, der den Ball zur Ecke lenkte.
In der 70. Minute wurden die Offensiv-Bemühungen der Karlsruher belohnt. Da Silva spielte einen Steilpass auf Freis, der seinen Verteidiger abschüttelte und aus der Drehung abzog. Torhüter Rost bekam den Ball auch noch durch die Beine und machte beim Ausgleichstreffer keine gute Figur.
Der HSV versuchte zu antworten und schien auch bereits im Gegenzug Erfolg zu haben: Olic tauchte mit dem Ball am Fuß vor dem KSC-Keeper Miller auf und versuchte ihn zu umspielen. Dabei kam der Hamburger Stürmer zu Fall, doch Schiedsrichter Babak Rafati verweigerte den Strafstoß.
In der 73. Minute brachte HSV-Coach Martin Jol endlich Neueinkauf Petric für Pitroipa, um mehr Druck aufzubauen. Der Neu-Hamburger hatte auch sofort einen guten Auftritt, als er einen Freistoß aus 20 Metern nur knapp über das Tor setzte (81.).
In den Schlußsekunden war es wiederum der eingewechselte Petric, der doch noch die Entscheidung für den HSV einleitete. Per Kopf legte der Kroate eine Ecke in die Mitte ab, wo der aufgerückte Verteidiger Mathijsen den Ball zum entscheidenden 2:1 über die Linie drückte (90.).
Bereits am kommenden Freitag treten die Karlsruher im heimischen Stadion gegen den 1. FC Köln an, während der HSV am dritten Spieltag beim Auswärtsspiel in Bielefeld erneut gefordert werden wird.