Fürth macht Druck, Hamburg wackelt
Hamburgs Trainer Mirko Slomka änderte seine Startelf im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Mainz in der Innenverteidigung: Djourou verdrängte den formschwachen Westermann auf die Bank. Kurzfristig fiel auch noch Stammtorwart Adler mit Rückenproblemen aus, seinen Platz zwischen den Pfosten nahm Ersatzmann Drobny ein. Fürths Coach Frank Kramer tauschte nach dem 2:0-Heimsieg gegen Sandhausen zweimal im Mittelfeld: Baba und Sparv begannen für den angeschlagenen Sukalo und Weilandt (beide Bank).
Beide Mannschaften machten in den ersten Minuten einen nervösen Eindruck. Der HSV hatte anfangs noch ein wenig mehr Ballbesitz, wusste damit aber nur wenig anzufangen. So startete die SpVgg eine erste Drangphase und näherte sich dem Tor mit zahlreichen Standards an. Derweil verloren die Hanseaten den Faden und konnten sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Erst nach einer Viertelstunde kamen die Hausherren wieder öfter hinten raus und verlagerten das Geschehen ins Mittelfeld.
Im weiteren Verlauf agierten die Gäste aus Franken deutlich zielstrebiger als der HSV, was sich an vielen abgespulten Kilometern, Torschüssen und gewonnenen Zweikämpfen zeigte. Hinten stand das Kleeblatt kompakt und kam mit schnellen Umschaltbewegungen immer wieder nach vorne. Setzte Fürth die Hausherren offensiv unter Druck, wackelte die Hamburger Defensive. In Schussposition kam aber auch die SpVgg nur selten. Azemi prüfte die Wachsamkeit von Drobny zweimal (26., 45.+1). Bei den Hanseaten entfaltete einzig Calhanoglu einen Hauch von Gefahr (18., 44.). Mit 0:0 ging es in die Pause.
Hesl ist bei Hamburgs Powerplay zur Stelle
Die Relegations-Hinspiele
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die zaghaften Offensivbemühungen des Bundesliga-Dinos meist ansatzlos. Im Gegensatz zu den Gästen spielte der HSV kaum miteinander und verließ sich auf Einzelaktionen. Fürth blieb lauffreudiger und schob immer wieder mit Tempo an. Die beste Chance hatte Gießelmann, der eine Brosinski-Ecke aus nur sechs Metern rechts vorbei köpfte (51.).
Nach einer Stunde startete dann auch Hamburg ein Powerplay und zog das Momentum durch zahlreiche Standardsituationen auf seine Seite. Lasogga verbuchte die erste Großchance per Kopfball, doch scheiterte der Torjäger an einer Hesl-Parade (65.). Kurz darauf nickte der Stürmer einen van-der-Vaart-Freistoß in die Maschen, dabei stand der Angreifer jedoch im Abseits (67.). Weitere Distanzschüsse durch Rincon (68.) und Calhanoglu (70.) vereitelte Hesl.
Die SpVgg wackelte in dieser Phase, hielt aber stand und erkämpfte sich fortan wieder ein Übergewicht gegen mittlerweile ausgepowerte Hamburger. Allerdings schafften es die Franken nach wie vor nicht, gefährlich aufs Tor zu schießen. So kam in der Schlussphase doch noch einmal der HSV: Nach einer schwachen Kopfball-Abwehr von Gießelmann kam Lasogga zum Schuss, doch Hesl parierte per Fuß (85.). Am Ende blieb es beim 0:0.
Das Relegations-Rückspiel steigt an diesem Sonntag um 17 Uhr in Fürth.