HSV-Coach Bruno Labbadia änderte seine Startelf nach dem 0:1 am Dienstag in Freiburg auf zwei Positionen: Holtby und - etwas überraschend - Bahoui spielten anstelle von Waldschmidt und Hunt.
Bayern-Trainer Carlo Ancelotti tauschte nach dem 3:0 gegen Hertha viermal: Hummels, Renato Sanches, Kimmich und Coman rückten in die Anfangsformation, für sie mussten Boateng, Xabi Alonso, Vidal und Ribery weichen.
HSV voller Leidenschaft
Hamburg trat forsch auf - und hatte bereits in der zweiten Minute eine Großchance: Nach einem Fehlpass von Renato Sanches spielte Wood Bahoui an, der Schwede kam am Strafraum ziemlich ungestört zum Abschluss, zielte aber zu mittig. In einer hektischen Anfangsphase fanden die Bayern nicht zu ihrem Spiel. Der HSV hielt leidenschaftlich dagegen und hielt die Münchner in der ersten Viertelstunde erfolgreich vom eigenen Tor fern.
Dann aber die erste günstige Gelegenheit für die Bayern: Alaba flankte von der linken Seite, Lewandowski setzte den Ball per Kopf aufs Tornetz (18.). Diese Möglichkeit war die einzige (!), die sich Ancelottis Team in den ersten 45 Minuten erspielte. Die Hanseaten zerrissen sich und liefen im ersten Abschnitt gut fünf Kilometer mehr als die Gäste. Der FCB hatte zwar zwei Drittel Ballbesitz, Hamburgs Hintermannschaft hielt die hochbegabten Offensivakteure des Rekordmeisters aber im Zaum.
Wood fällt im Strafraum
Nach knapp einer halben Stunde schrie das Volksparkstadion auf: Wood war nach einem Duell mit Javi Martinez im Strafraum zu Boden gegangen, Schiedsrichter Felix Zwayer pfiff jedoch zurecht nicht (29.). Eine zweite brenzlige Strafraumaktion brachte Hamburg kurz vor der Pause zustande: Wood legte per Kopf ab, Javi Martinez klärte in höchster Not vor Müller (41.). So ging es torlos in die Kabinen.
1. Liga, 5. Spieltag
Kurz nach dem Seitenwechsel musste Hummels vom Feld. Er hatte gegen Ende des ersten Durchgangs im Duell mit Wood einen Schlag aufs rechte Knie bekommen, er probierte es nach Wiederbeginn zwar nochmals, musste schließlich aber doch passen (51.). Für ihn kam Boateng.
FCB druckvoller - und glücklos
Die Münchner intensivierten nun ihre Bemühungen und machten gehörig Druck. Die Möglichkeiten mehrten sich nun, allerdings blieb der FCB glücklos: Adler parierte gegen Lewandowski auf der Linie mit Bravour (57.), kurz darauf fälschte Djourou Javi Martinez' Schuss in höchster Not ab (58.). Der HSV sorgte nicht mehr für Entlastung, sondern lieferte den Bayern nun eine wahre Abwehrschlacht - mit Adler als herausragendem Rückhalt.
Er parierte Alabas Freistoß ebenso glänzend (71.) wie Müllers Flachschuss (79.). Ribery konnte sich glücklich schätzen, zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Feld zu stehen. Er sah nur Gelb, nachdem er Hamburgs Müller in die Wange gekniffen hatte (73.).
Kimmich schlägt zu - 0:1
Ancelottis Team rannte unentwegt an - und brach den Bann zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit: Thiago bediente Ribery auf der linken Seite mit einem Traumpass, der Franzose bediente Kimmich am zweiten Pfosten - 0:1, der bittere Schlusspunkt für Hamburg.
Was wird nun aus Labbadia? Ob der Coach nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Berlin noch auf der Bank sitzt. Seine Mannschaft brachte die Bayern an den Rande eines Punktverlusts, letztlich aber gewann der FCB auch sein fünftes Bundesligaspiel. In einer Woche ist er gegen den 1. FC Köln gefordert, am Mittwoch aber steht erst einmal das Champions-League-Spiel bei Atletico Madrid (20.45 Uhr) an.