Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo stellte nach der knappen 0:1-Niederlage im Pokal in Dortmund dreimal um: Statt Brooks, Bebou und Berisha (alle Bank) begannen Kabak, der zuletzt angeschlagene Skov sowie Becker (Startelfdebüt in der Saison 2023/24).
Bayer-Coach Xabi Alonso rotierte nach dem 5:2-Pokalerfolg in Sandhausen wieder auf acht Positionen zurück und setzte auf exakt dieselbe Startelf wie beim 2:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg in der Bundesliga am vergangenen Wochenende. Auch Tapsoba konnte trotz einer im Pokal erlittenen Blessur an der Hand auflaufen.
Wirtz und Boniface eröffnen im Duett
Nach einer kurzen Abtastphase in den ersten Minuten ging Leverkusen mit einem wunderbaren Spielzug früh in Führung. Nachdem er die Aktion selbst eingeleitet hatte, traf Wirtz in der 9. Minute nach Zusammenspiel mit Boniface zum 1:0 für die Werkself. Hoffenheim versuchte, prompt zu antworten. Bülter hatte mit einem tückischen Distanzschuss die erste Chance für die Hausherren, Hradecky rettete mit etwas Mühe (12.).
Obwohl die Kraichgauer selbst ab und an zu Strafraumannäherungen kamen, hatte Leverkusen in Sachen Spielanteilen und auch Abschlüssen ein Plus für sich zu verzeichnen. So hatte Boniface schon direkt nach dem 1:0 mit einem Distanzschuss Baumann zum Eingreifen gezwungen (11.). Mitte der ersten Hälfte hätte Bayer beinahe von einem Ballverlust von Becker profitieren können, doch Hofmann verzog nach Zuspiel von Grimaldo vom Strafraumrand knapp (25.).
Während die TSG durch einen deutlich zu hoch angesetzten Schuss von Skov vom Strafraumrand nur noch zu einer nennenswerten Offensivaktion vor der Pause kam, blieben die Rheinländer gefährlicher. Frimpong scheiterte nach einem Konter noch am Außennetz (36.), doch in der Nachspielzeit fand Hofmann per flach ausgeführtem Eckball Grimaldo im Strafraum, der per akkurater Direktabnahme den 2:0-Halbzeitstand herstellte (45.+1).
Hradeckys Fauxpas bringt die TSG zurück
Nach der Pause - Stanisic kam bei Bayer für Kossounou - veränderten sich plötzlich die Vorzeichen in Sinsheim, denn die TSG war es nun, die mehr Spielanteile übernahm und gegen nun recht passive Rheinländer auch mehr Zug zum Tor entwickelte. Beier hatte in der 50. Minute eine Doppelchance, scheiterte aber erst an Hradecky und verzog dann knapp. Der Bayer-Kapitän war es dann aber, der Hoffenheim mit einem kapitalen Fehlpass zurück ins Spiel brachte. Ein Aufbaupass des Keepers landete genau bei Stach, der schnell schaltete und Hradecky aus rund 35 Metern mit einem Weitschuss überwand (56.).
Bundesliga, 10. Spieltag
Die TSG war nun obenauf, machte weiter Druck - und prompt den Ausgleich: Nach einem verunglückten Passversuch von Xhaka lenkte Hradecky einen Beier-Schuss aus der Distanz noch an den Pfosten, doch Weghorst staubte aus wenigen Metern zum 2:2 ab (58.). Kurz darauf hatte der Niederländer sogar die Führung auf dem Kopf, sein Versuch trudelte aber um Zentimeter über die Querlatte (64.).
Grimaldos Ballgefühl entscheidet
Die Werkself wankte, ähnlich wie schon im Pokal in Sandhausen, doch sie fiel abermals nicht. Stattdessen war es Grimaldo nach Vorarbeit von Boniface, der mit einem weiteren gefühlvollen Abschluss vom Strafraumrand mit dem Treffer zur erneuten Führung der Gäste traf (70.). Es war zugleich der Endstand, denn die TSG mühte sich anschließend zwar weiter, wurde jedoch kaum mehr gefährlich.
Am 11. Spieltag ist die TSG am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg gefordert. Die Werkself hat die nächste Englische Woche vor der Brust: Am Donnerstag (18.45 Uhr) steht in der Europa League ein Auswärtsspiel bei Qarabag Agdam auf dem Programm, ehe am Sonntag (15.30 Uhr) Union Berlin in die BayArena kommt.