Viel Kampf in Berlin: Hamburgs Demel schirmt den Ball vor Berlins Mineiro ab. dpa
Herthas Trainer Lucien Favre vertraute exakt der gleichen Formation, die beim 1:1 in Bochum auflief. Auch André Lima wurde rechtzeitig fit, nachdem er sich das Knie verdreht hatte.
Hamburgs Trainer Huub Stevens hatte im Vergleich zum 0:1 gegen Duisburg schon mehr Probleme. Kompany wurde vom Verein freigestellt, van der Vaart und Atouba mussten Sperren absitzen und für Guerrero blieb zunächst nur die Bank. Mathijsen (nach Rotsperre) und Olic (auskurierter Faserriss) durften dafür ebenso von Beginn an ran wie Sorin und Benjamin.
Gleich in der ersten Minute hatten die Gäste die erste Möglichkeit, weil ein Rückpass von Skacel zu kurz war. Olic ging dazwischen, umkurvte Keeper Drobny, doch dann war der Winkel zu spitz und der Kroate traf nur noch das Außennetz. Der erste Eindruck sollte nicht täuschen, denn die Hamburger begannen sehr druckvoll und zwangen die Berliner zu Fehlern. Aber die Hertha bekam die Startschwierigkeiten in der Defensive schnell in den Griff, zog sich jetzt bei gegnerischen Angriffen weit in die eigene Hälfte zurück, was für den HSV die Räume sehr eng machte.
Das Spiel war mittlerweile wenig ansehnlich, da passte es dazu, dass sich auch noch Sorin ohne Einwirkung eines Gegners am Oberschenkel verletzte. Ben-Hatira wurde für den argentinischen Pechvogel eingewechselt (18.). Eine beträchtliche Anzahl von Fehlpässen ließ an einen Spielfluss nicht mehr denken. Die beste Chance resultierte denn auch aus einem Fehler von Skacel, der Zidan die Möglichkeit eröffnete, in den Strafraum zu passen. Dort landete der Ball beim völlig freistehenden Ben-Hatira, der mit einem schwachen Schuss an Keeper Drobny scheiterte (35.).
Es war der einzige Aufreger, mal abgesehen von der ersten Minute. In der Offensive fehlte beiden Teams die Kreativität aus dem Mittelfeld heraus, so dass es beide Abwehrreihen denkbar einfach hatten. Der Schiedsrichter erlöste Spieler und Zuschauer mit dem pünktlichen Halbzeitpfiff.
Der 29. Spieltag
Mit mehr Schwung kamen die Berliner aus der Kabine und hatten sofort ihre Möglichkeit. Piszczek passte am linken Strafraumeck zu Ebert, der mit seinem Schuss das Tor jedoch um einen Meter verfehlte (47.). Der HSV fand in dieser Phase kaum den Weg in die gegnerische Hälfte, falls doch, war wie gehabt spätestens am Strafraum Schluss.
Als der Ball dann doch mal im Netz landete, entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits. Zumindest war es eine knappe Entscheidung, als Chahed von André Lima angespielt wurde. Piszczek hatte eingeschoben (61.). Die Gäste vermissten ihren gesperrten Spielmacher schmerzlich, fand sich doch niemand, der die Angreifer aussichtsreich in Szene setzte. So sah es schon nach Verzweiflung aus, wenn es Ben-Hatira einige Male alleine über halbrechts versuchte und stets die Bande hinter dem Tor traf.
Und trotzdem ergab sich für die Gäste die große Chance zum Sieg, als Demel von Simunic im Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verschoss allerdings Olic passend zum Spiel: Drobny flog nach rechts und der Kroate schoss links vorbei (75.). Aber die Stevens-Elf nahm den verschossenen Foulelfmeter zum Anlass, nochmal Druck aufzubauen. So hatten Demel (81.) und Reinhardt (83.) gute Chancen, die jeweils von Drobny zunichte gemacht wurden.
Erst am 26. April geht es weiter, da am nächsten Wochenende das DFB-Pokalfinale ansteht. Die Hertha muss dabei in Hannover bei 96 antreten, während die Hamburger Schalke 04 zu Gast haben.