Besonderes Vorkommnis: Bremens Trainer Schaaf wird von Schiedsrichter Merk auf die Tribüne verwiesen (84.) Personal: Hertha-Trainer Röber änderte das Siegerteam von Stavanger (1:0 im UEFA-Cup-Hinspiel der 2. Runde) nur geringfügig: Marcelinho rückte in die Mannschaft, Konstantinidis (Muskelverhärtung im Oberschenkel) musste passen. Bremens Coach Schaaf nominierte die Erfolgself der vergangenen Wochen.
Der 10. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Jürgen Röber stellte in der Abwehr von der Vierer- wieder auf eine Dreierkette um, in der die Manndecker Schmidt sowie Simunic ihre Seiten hielten und Maas zentral dirigierte. Im Fünfer-Mittelfeld fiel Marcelinho der offensive Part zu, um den Brasilianer kümmerte sich Bremens Frings. Werder, taktisch unverändert, im 3-5-2-System: Hinter zwei Spitzen sollte Lisztes die Fäden ziehen.
Analyse: Im Olympiastadion entwickelte sich von Beginn an ein unterhaltsames Spiel. Herthas Führung (Borowski ließ Dardai laufen, der einen feinen Tretschok-Pass verwertete) egalisierte Werder postwendend. Die frühe Gelb-Rote Karte für Krstajic wirbelte Bremens Konzept durcheinander: Schaaf stellte um, zog Skripnik in die Dreier-Abwehrreihe zurück und Bode auf die linke Bahn. Ailton war fortan einzige Spitze. Auch Hertha reagierte taktisch: Maas, zuvor Abwehrchef, rückte konsequent ins Mittelfeld, um eine weitere Anspielstation zu schaffen. Trotz Überzahl offerierte Berlins Defensive erstaunliche Lücken: Ailton (31., 76.), Bode (36., Lattenkreuz) und Antreiber Frings (37.) vergaben beste Gelegenheiten. Hertha spielte effektiver, vermochte aber das Geschehen nicht zu kontrollieren. Bis zum Schluss ging zu viel durch die Mitte. Zudem waren viele Pässe so schlampig angelegt, dass Überzahlsituationen verpufften.
Fazit: Ein Sieg des Willens für die Berliner. Bremen war selbst in Unterzahl gleichwertig, aber im Torabschluss nicht clever genug.
Von Thiemo Müller und Steffen Rohr