Hannovers Trainer Frontzeck musste nach dem 2:1-Erfolg in Augsburg eine Änderung an seiner Anfangsformation vornehmen: Für den gesperrten Sakai (Gelb-Rot) verteidigte Schmiedebach hinten rechts. Freiburgs Coach Christian Streich sah nach dem 2:1-Sieg über den FC Bayern keinen Anlass für Wechsel.
96 bezog von Mittwoch bis Freitag ein Quartier in Harsewinkel im Hotel Klosterpforte. Die Mannschaft sollte sich auf das Abstiegsduell fokussieren - offenbar mit Erfolg. Denn die Niedersachsen waren in der Anfangsphase weitaus aggressiver, wacher und giftiger. Schon nach drei Minuten die frühe Führung für die Hausherren: Schulz bediente Albornoz mit einem weiten Schlag, der Linksverteidiger flankte herein - und Kiyotake nickte unbehelligt ein (3.).
Lange Schläge von Schulz und Sané
Die Entstehung des Treffers war sinnbildlich für die taktische Vorgehensweise von Hannover: Die Frontzeck-Elf operierte häufig mit langen Bällen, meist gespielt von Schulz oder Sané. Albornoz war ein Aktivposten auf der linken Seite und spielte beinahe so offensiv wie ein Außenstürmer. Und Freiburg? Die Breisgauer enttäuschten. Der SCF war nicht auf der Höhe und war sichtlich beeindruckt vom forschen Auftritt von 96.
Stindl hätte nach gut einer Viertelstunde beinahe das 2:0 nachgelegt, doch Bürki fischte seinen Distanzschuss mit den Fingerspitzen über den Querbalken (16.). Nach dieser Chance gönnte sich die Heimelf eine Verschnaufpause und nahm das Tempo etwas raus. Da Freiburg die Mittel in der Offensive fehlten, verflachte die Partie. Rassige Duelle? Torraumszenen? Chancen? Fehlanzeige! Erst in den Schlussminuten des ersten Abschnitts nahm der Unterhaltungswert wieder zu: Klaus fand mit seinen Schüssen zweimal seinen Meister in Zieler (41., 42.). So ging es mit einem knappen Vorsprung für Hannover in die Kabine.
Der 34. Spieltag
Mehmedi prüft Zieler per Kopf
Freiburg kam engagiert aus der Kabine und gab in den ersten Minuten den Ton in der ausverkauften HDI-Arena an. Mehmedi bot sich eine günstige Gelegenheit nach einer Schmid-Hereingabe, doch Zieler parierte seinen Kopfball (50.). Die Breisgauer spielten nun deutlich offensiver und forscher, gerade Klaus war auf der linken Außenbahn ein Unruheherd. Abgesehen von der Mehmedi-Chance sprangen bei den Bemühungen allerdings keine Möglichkeiten mehr heraus.
Hannover brauchte lange, um wieder in die Partie zu finden. Erst bei Stindls wuchtigem Kopfball, den Bürki sicher fing (67.), war 96 im zweiten Abschnitt angekommen. Trotzdem hatte Freiburg weiterhin mehr Ballbesitz. Einzig die Durchschlagskraft ging der Streich-Elf ab, sie fand kein Mittel, um sich weitere Gelegenheiten herauszuspielen.
Krmas entscheidet das Spiel auf kuriose Art und Weise
Mann gegen Mann: Freiburgs Mehmedi (li.) im Duell mit Hannovers Sané. getty images
So entschied Krmas die Partie: Nach einem feinen Dribbling von Karaman drückte Briand die Kugel Richtung Tor, Bürki kratzte sie von der Linie, doch der Freiburger Verteidiger bugsierte sie in die Maschen (84.). Damit war 96 der Klassenerhalt quasi sicher. Der SCF ergab sich aber nicht und glaubte weiter an einen Punktgewinn. Die Breisgauer packten nun die Brechstange aus.
Einmal mit Erfolg: Petersen behauptete sich gegen mehrere Gegenspieler und jagte das Leder unter die Latte (90.+2). Der Treffer kam aber zu spät. Denn Hannover brachte den hauchdünnen Vorsprung über die Zeit - und feierte somit den Klassenerhalt. Am Wochenende ab dem 14. August geht für 96 das Kapitel Bundesliga weiter. Freiburg indes muss den bitteren Gang ins Unterhaus antreten.