Freiburgs Trainer Christian Streich nahm im Vergleich 1:1 gegen Mainz drei Änderungen vor: Statt Kübler (5. Gelbe Karte), Höler (Bank) und Röhl (Muskelfaserriss im Oberschenkel) begannen Sildillia, Sallai (nach Sperre) und Grifo. VfL-Coach Ralph Hasenhüttl stellte nach dem 1:0-Erfolg gegen Bochum nur einmal um - und zwar im Tor. Casteels war nach Schulterverletzung wieder fit und ersetzte Pervan (Bank).
Ein Tor und zwei Alu-Treffer: Freiburg klar überlegen
Freiburg war von Beginn an spielbestimmend und setzte die Wolfsburger mit viel Elan sowie schnellem und direktem Spiel über die Außen immer wieder unter Druck. Gregoritsch traf früh die Unterkante der Querlatte, während Sallai den Ball im Nachschuss artistisch knapp über das Tor des VfL setzte (5.).
Bundesliga, 31. Spieltag
Wolfsburg konnte sich nur selten aus der eigenen Hälfte befreien, sorgte dabei aber ab und an für Gefahr: So überlistete Wind beinahe Atubolu mit einem Heber von der Mittellinie, bei dem der SCF-Keeper am Ende unsanft an den eigenen Pfosten prallte (24.). Wenig später parierte Atubolu dann gegen Tiago Tomas aus spitzem Winkel (28.).
Die Breisgauer aber waren in der ersten Hälfte klar tonangebend. Baku wollte in der 17. Minute vor Grifo retten, köpfte allerdings an den eigenen Pfosten. Immer wieder kam Freiburg zu klaren Abschlüssen, die verdiente Führung aber fiel durch einen Wolfsburger: So lenkte Bornauw einen Passversuch von Doan unglücklich gegen die Bewegung von Casteels ins eigene Tor (42.). Anschießend vergaben Sallai (45.) sowie Gregoritsch, dessen Schuss aus kurzer Distanz der belgische Keeper klasse abwehrte, vor der Pause sogar noch das 2:0.
Rot, VAR, Elfmeter - und die späte Wende
Nach der Pause wechselte Hasenhüttl dreifach und stellte auf eine Viererkette um - Parades, Wimmer und Maehle ersetzten Fischer, Tiago Tomas und Zesiger kamen. Tatsächlich entwickelte sich nun ein Spiel mit deutlich wacheren Niedersachsen und vielen nickeligen Zweikämpfen. In der 64. Minute räumte Sildillia Joker Paredes rustikal ab und traf diesen heftig unterhalb des Knies - die Rote Karte war die Folge.
Nachdem Vranckx nach Foul von Sallai vom Feld musste (69.) und viele Unterbrechungen das Geschehen kennzeichneten, brach die turbulente Schlussphase an, in der der VfL plötzlich die Partie noch drehte: Erst traf Arnold mit einem sehenswerten Freistoß mit Hilfe des Innenpfostens zum Ausgleich (82.). Danach gab es nach Kontakt zwischen Höler und Casteels, die im Strafraum des VfL beide zum Ball gingen, nach VAR- und Video-Check Elfmeter für Freiburg, nachdem Referee Willenborg zunächst auf Freistoß für Wolfsburg entschieden hatte. Eine strittige Entscheidung. Den Strafstoß setzte Sallai nach Ausrutschen und Doppelberührung über das Tor (87.).
Und so fiel die Entscheidung auf der Gegenseite. Lacroix überwand Atubolu mit einem wuchtigen Distanzschuss, der unter der Querlatte einschlug (90.). Wolfsburg durfte somit einen womöglich vorentscheidenden Sieg im Abstiegskampf feiern. Der SCF bleibt damit seit sieben Heimspielen in der Liga sieglos.
Der SCF spielt am kommenden Samstagabend bei Abstiegskandidat 1. FC Köln (18.30 Uhr), während Wolfsburg bereits ein paar Stunden früher Schlusslicht SV Darmstadt 98 zu Gast hat (15.30 Uhr).