Frankfurts Trainer Armin Veh musste nach der 1:4-Pleite in Mönchengladbach ohne Jung (Wadenzerrung) auskommen und ließ zudem Aigner auf der Bank. Neu im Team: Celozzi und Flum. Auf der anderen Seite verzichtete Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nach dem 3:0-Sieg gegen Werder Bremen auf personelle Änderungen.
Die Frankfurter erwischten einen denkbar schlechten Start: Zuerst war Meier zu überrascht, als er völlig frei vor Benaglio auftauchte und diesen per Heber nicht überwand (1.). Nur wenige Sekunden später zeigte der VfL, wie man es besser macht: Rodriguez wechselte die Seite mit einem prima Diagonalball auf Diego. Dieser leitete direkt weiter auf Ochs, der im Vollsprint auf rechts durchbrach und flach nach innen flankte. Dort wollte Anderson vor dem einschussbereiten Olic klären, beförderte das Leder dann aber zu seinem Pech ins eigene Netz (2.).
Der 11. Spieltag
Einen so frühen Rückstand konnten die zu Hause noch immer sieglosen Hessen überhaupt nicht gebrauchen. Die SGE brauchte eine ganze Weile, um sich wieder im Spiel anzumelden. Dadurch hatten die Wölfe, die durch eine exzellente Raumaufteilung sowie dem richtigen Maß an Aggressivität in den Zweikämpfen beeindruckten, leichtes Spiel - der VfL kontrollierte in der Folge Ball und Gegner praktisch nach Belieben und kam über Perisic (7.) und Medojevic (11.) bald zu weiteren Möglichkeiten.
Mit fortschreitender Spieldauer schlich sich bei den Niedersachsen ein wenig der Schlendrian ein, anders gesagt: Der VfL ließ sich etwas einlullen und tat nicht mehr viel. Es kam noch schlimmer für den VfL, denn nach etwas mehr als einer halben Stunde signalisierte Diego, dass er mit Rippenschmerzen verletzungsbedingt ausgewechselt werden muss - Caligiuri kam für den Brasilianer (34.).
Ebbe nach der Pause - Eintracht mit dem Glück im Bunde
Pechvogel: Anderson (Mi.) trifft ins eigene Netz. Getty Images
Die Begegnung war derweil völlig verflacht, bis auf Zweikämpfe war nicht mehr viel zu sehen. Eben aus so einem Zweikampf oder vielmehr aus einem Freistoß entsprang dann allerdings der Ausgleich: Meier zwirbelte den Ball aus 25 Metern zentraler Position ins rechte Eck (35.). Das war auch der letzte Höhepunkt einer wenig berauschenden ersten Hälfte.
Nach Wiederanpfiff wurde es nicht besser. Es blieb ein zerfahrenes und durchwachsenes Fußballspiel, das mehr von seiner Spannung lebte als von seiner Klasse. Mehr vom Spiel hatten inzwischen die Frankfurter, die aber mit Ausnahme von Meiers Kopfball, den Benaglio in der 46. Minute parierte, aus ihrer optischen Überlegenheit kein Kapital schlugen. Auf der anderen Seite trat der VfL nur noch durch Fernschüsse von Arnold (50.) und Rodriguez (60.) halbwegs in Erscheinung.
Vor den Toren herrschte in Ermangelung an zündenden Ideen demnach Ebbe. Schiedsrichter Marco Fritz rückte dann nach 73 Minuten in den Mittelpunkt, als er ein Foul des eingewechselten Djakpa an Caligiuri im SGE-Sechzehner nicht ahndete. Glück für die Eintracht, die sich über einen Strafstoß nicht hätte beschweren dürfen. Es war, wie es war, doch Veh wollte mehr und wechselte offensiv: Aigner anstelle von Flum für die Schlussviertelstunde. Das alles entscheidende Tor machten aber die Gäste: Ochs schnappte sich einen Abpraller und zog flach und scharf ab. Arnold stand goldrichtig und drückte das Leder aus kurzer Distanz zum vielumjubelten 2:1-Siegtreffer in die Maschen (82.). Bemerkenswert dabei war, dass der ehemalige Frankfurter wie schon beim ersten Treffer als Vorlagengeber glänzte.
Frankfurt ist bereits am kommenden Donnerstag (19 Uhr) in der Europa League bei Maccabi Tel Aviv im Einsatz und hat dann am Sonntag darauf (15.30 Uhr) das Derby beim 1. FSV Mainz 05 vor der Brust. Tags zuvor empfängt der VfL Wolfsburg ab 15.30 Uhr die Dortmunder Borussia.