Frankfurts Trainer Armin Veh wechselte nach der 1:4-Pleite bei Borussia Dortmund dreimal: Kadlec lief etwas überraschend von Beginn an auf, er wird im Winter zum FC Midtjylland wechseln, Stendera und Russ kamen für Medojevic (Gelb-Rot-gesperrt), Djakpa (Bank) und Kinsombi (Oberschenkelverletzung) in die Mannschaft.
Bremens Coach Viktor Skripnik vertraute dagegen dergleichen Elf, die in einem furiosen Pokalspiel 4:3 bei Borussia Mönchengladbach gewann.
Beide Mannschaften begannen die Partie offensiv ausgerichtet, Abtasten gab es nicht. Den ersten Abschluss setzte Seferovic in Richtung Werder-Tor, aber Wiedwald packte im Nachfassen zu. Kurze Zeit später zeigten sich die Bremer erstmals gefährlich in der Offensive, Öztunali scheiterte jedoch frei vor Hradecky, der gut rauskam (6.).
Bei den Frankfurtern lief viel über die rechte Seite, Aigner und der ehemalige Bremer Ignjovski bereiteten Sternberg und Grillitsch immer wieder Probleme. Nach acht Minuten war Aigner über rechts durchgebrochen, Wiedwald lenkte seinen Abschluss um den linken Pfosten. Wenig später gab es eine kritische Szene: Aigner schloss ab und wurde wenig später von Sternberg, der auch leicht den Ball traf, von den Beinen geholt - Schiedsrichter Wolfgang Stark gab Abstoß.
Pizarro volley ins Eck
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Beide Mannschaften spielte weiter nach vorne, nach 27 Minuten wurde Pizarro auf der rechten Seite von Ujah freigespielt - seinen Abschluss holte jedoch Hradecky aus dem linken Eck. Wenig später machte es der Peruaner besser: Der Angreifer nahm 18 Meter vor dem Tor den Ball mit dem Oberschenkel an und drosch diesen unwiderstehlich per Volley ins linke Toreck (29.) - Hradecky im Tor der Gastgeber zeigte keine Reaktion. Der Bremer stellte damit sein Trefferkonto auf 178 Bundesliga-Tore und überholte Klaus Allofs und Dieter Müller. Nur noch ein Tor fehlt ihm nun zu Stefan Kuntz auf Platz sechs.
Meier nickt ein
Die Hessen zeigten sich davon unbeeindruckt und antworteten prompt: Ignjovski kam von der rechten Seite recht frei zum Flanken, im Zentrum setzte sich Meier gegen Gebre Selassie durch und nickte zum Ausgleich ein (31.). Nach diesem Doppelschlag beruhigte sich das Spiel etwas und ging mit dem Stand von 1:1 in die Kabine.
Der zweite Durchgang begann perfekt für die Eintracht: Grillitsch schenkte den Ball gegen Seferovic her, der gab das Leder rechts im Strafraum in die Mitte zu Aigner - der Mittelfeldmann löffelte den Ball über Wiedwald ins Tor, damit erzielte er nach 20 torlosen Spielen in der Bundesliga wieder einen Treffer. Die Bremer waren um eine sofortige Antwort bemüht, Ujahs Abschluss ging aber links am Tor vorbei (50.).
Wiedwald rettet Werder
Wenig später hätte die Eintracht früh für klare Verhältnisse sorgen können: Seferovic war nach tollem Zuspiel von Meier frei durch, scheiterte aber im Eins-gegen-eins an Wiedwald (52.). Die Hessen waren nach dem Seitenwechsel Phase griffiger, Werder tat sich offensiv schwer - Gacinovic zog mal aus der Distanz ab, doch Wiedwald war auf dem Posten (59.). Nochmals hätte Seferovic das dritte Tor erzielen können, erneut war der Schweizer frei durch und verzog komplett - es gab Einwurf (62.).
Garcia scheitert an Hradecky
Der SVW tat sich nach wie vor offensiv sehr schwer. Skripnik brachte mit Garcia (64.) und Bartels (70.) zwei frische Kräfte. Erstgenannter machte sich nach 71 Minuten mal über die linke Seite auf, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Hradecky. Die Gastgeber blieben immer gefährlich, Oczipka traf nach 74 Minuten nur das Außennetz.
Den Bremern war der Kampfgeist nicht abzusprechen, doch nach dem Seitenwechsel ging offensiv wenig - Ujah und Bartels standen sich nach 77 Minuten gegenseitig im Strafraum im Weg, sodass es nicht gefährlich wurde. Die Norddeutschen warfen zum Ende nochmal alles nach vorne, das ergab Räume für die Gastgeber: Seferovic lief zum dritten Mal allein auf Wiedwald zu und schob den Ball diesmal rechts am Kasten vorbei (90.+3). Doch am Ende blieb es beim knappen Sieg der Eintracht, die damit eine Serie von vier Niederlagen beendete und am SVW vorbeizog.
Nach der Winterpause geht es für die Frankfurter Eintracht am Sonntag (24. Januar, 15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg wieder los. Werder Bremen gastiert am selben Tag beim FC Schalke 04 (17.30 Uhr).