Zentraler Zweikampf: Diegos Tätlichkeit gegen Kyrgiakos brachte folgerichtig einen Platzverweis. dpa
Das 0:1 in Rostock veranlasste Eintracht-Coach Friedhelm Funkel zu keinen personellen Umstellungen. Lediglich auf Weissenberger musste er aufgrund einer Nebenhöhlenentzündung verzichten, Inamoto rückte für den Österreicher in die Startelf. Auf der Bank der Hessen blieb ein Platz frei, weil Toski mit einer Zerrung nicht einsatzfähig war.
Auf Seiten der Bremer reagiert Thomas Schaaf auf die knappe Pause nach dem 1:0 gegen Braga im UEFA-Pokal am Donnerstagabend. Gleich fünf Änderungen gab es in der Startelf, unter anderem erfuhr die Offensivabteilung eine Runderneuerung. Jensen (5. Gelbe Karte), Rosenberg und Almeida wurden durch den zuletzt angeschlagenen Diego, Klasnic und Sanogo ersetzt. Zudem rückte Vranjes für Özil ins Mittelfeld, Boenisch statt Fritz in die Abwehrkette.
Die Hausherren starteten schwungvoll und hatten nach gerade einmal 75 Sekunden durch Amanatidis eine erste Großchance. Inamoto spielte den Griechen frei, der aber aus 12 Metern mit einem unplatzierten Schuss an Wiese scheiterte.
Der 21. Spieltag
Eine Volleyabnahme von Köhler und ein Faller von Fenin im Strafraum sorgten noch für Aufregung, doch nach und nach übernahmen die Norddeutschen die Spielkontrolle. Lange Ballstafetten brachten Sicherheit ins Werder-Spiel. So kamen in der Folge die Gäste einem Torerfolg auch näher. Diego (9.) und Naldo (20.) deuteten die Bremer Gefährlichkeit nur an, erst Klasnic wurde deutlicher: Mit einer verunglückten Flanke traf der Kroate den Pfosten, beim Abpraller war Sanogo aus kürzester Distanz zu überrascht, um verwerten zu können (26.).
Das war es schon aus sportlicher Sicht im ersten Durchgang, der Rest war Kartenspiel: Vier Gelbe Karten musste Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer verteilen, für den negativen Höhepunkt sorgte aber Diego. Nach einem Zweikampf mit Kyrgiakos geriet Werders Spielmacher mit dem Griechen aneinander und rammte den hünenhaften Frankfurter schließlich mit der Schulter voran um. Ein klarer Platzverweis, der die Schaaf-Elf fortan zu zehnt weiterspielen ließ (40.).
Wendepunkt: Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer zieht Rot für Diego. dpa
Nach der Pause legten die Hausherren - auch aufgrund der Hereinnahme von Caio für Inamoto - verstärkt den Vorwärtsgang ein. Gegen tief stehende Bremer konnten sich die Männer mit dem Adler auf der Brust aber kaum Erfolg versprechend durchsetzen. Doch wieder stand Bremen ihnen helfend zur Seite: Einen Boenisch-Pass spitzelte Chris vor Vranjes zu Amanatidis. Der Grieche hatte direkt freie Bahn und überwand den vor dem Strafraum stehenden Wiese sicher zum 1:0 (56.).
Das Tor beflügelte jedoch nicht die Funkel-Truppe, sondern rüttelte den SVW wach. Innerhalb kürzester zeit bot sich den dezimierten Gästen mehrmals die Chance zum Ausgleich, doch vor allem Klasnic (61., 64.), Borowski (73.) und Naldo (78.) konnten die Chancen nicht nutzen. Werder marschierte in Unterzahl eindrucksvoll nach vorne, wurde aber auch in der heißen Schlussphase nicht für diese gute Vorstellung belohnt. Da auch die Hessen die Konterchancen durch Caio (81.) und Köhler (90.+2) nicht nutzten, blieb es letztlich beim glücklichen 1:0-Sieg der Eintracht.
Am kommenden Sonntag steht für Eintracht Frankfurt das Spiel beim HSV auf dem Programm. Bereits einen Tag vorher hat Werder Bremen die Dortmunder zu Gast.