Die 2:3-Heimniederlage gegen Real Madrid beendete eine Serie von satten 34 Spielen, in der der FC Sevilla zu Hause nicht verloren hatte. Coach Unai Emery sah dennoch kaum Veranlassung zu Änderungen an seiner Startelf. Einzig Diogo Figueiras wurde durch Vitolo ersetzt, Vidal rückte aus dem Mittelfeld nach hinten.
Anders dagegen Vincenzo Montella, der im Vergleich zum 3:1 gegen den AC Cesena gleich fünfmal wechselte: Statt Basanta, Vargas, Kurtic, Ilicic und Gilardino begannen Kapitän Gonzalo Rodriguez, Marcos Alonso, Matias Fernandez, Joaquin und auch Gomez.
Gomez verzieht freistehend
"Unser Ziel ist das Finale, weil die Stadt schon lange auf ein solches Ereignis wartet", hatte der deutsche Nationalstürmer vor dem Spiel angekündigt. Und entsprechend couragiert startete die Fiorentina auch in die Partie im Stadion Ramon Sanchez Pizjuan. Nach Pass von Joaquin war es Gomez selbst, der freistehend vom Strafraumrand eine erste hochkarätige Schusschance hatte, jedoch das Visier ein Stück zu hoch einstellte und knapp über die Querlatte schoss (5.).
Halbfinale
Erst nach gut zehn Minuten kamen auch die Andalusier immer besser in Spiel und bauten Druck auf. Bacca scheiterte zunächst an Keeper Neto (11.) und verpasste kurz darauf in zentraler Position eine Flanke knapp (12.). Mit ihrem dritten Versuch gelang Sevilla die Führung: Nach Vorarbeit von Vitolo legte Bacca im Strafraum geschickt zu Aleix Vidal zurück, der freistehend vom Strafraumrand abgebrüht ins linke Toreck einschob (17.). Nur kurz darauf bot sich Matias Fernandez im Fünfmeterraum die Riesenchance zum Ausgleich. Doch der Chilene, der das halbleere Tor direkt vor sich hatte, schoss aus kurzer Distanz unglücklich links am Tor vorbei (19.)!
Auch wenn der Titelverteidiger in dieser Phase mehr Spielanteile hatte, blieb Florenz gefährlich und verbuchte sogar die besseren Chancen: So scheiterte in der 23. Minute erneut Matias Fernandez im Fünfmeterraum; diesmal, weil Torhüter Sergio Rico den Winkel geschickt verkürzt hatte. Wieder nur kurz darauf verpasste Salah am langen Pfosten knapp (25.). Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte gestaltete sich die bis dahin sehr abwechslungsreiche Begegnung weiter ausgeglichen. Die ganz hochkarätigen Strafraumszenen blieben indes nun aus, sodass es mit dem knappen 1:0 für Sevilla in die Kabine ging.
Vidal zum Zweiten, Joker Gameiro sticht
Freut sich über sein 1:0: Sevilla-Akteur Aleix Vidal (re.). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel kam die Fiorentina zunächst mit Schwung aus der Kabine. Ein früher Freistoß von Matias Fernandez landete aber knapp zwei Meter links neben dem Tor (47.). Mitten in die gute Startphase der Italiener nach der Halbzeit gelang Sevilla aber mit seiner ersten Offensivaktion das 2:0: Vidal wurde rechts sträflich viel Raum gelassen, obendrein patzte auch noch Keeper Neto schwer, der dem harmlos anmutenden Abschluss des Spaniers mit einer Bewegung in die Mitte den Weg ins Tor unnötig öffnete (52.).
Nach dem zweiten Gegentreffer zeigte die Fiorentina sichtlich Wirkung, während sich die Andalusier selbstbewusst präsentierten und das Spiel kontrollierten. Pech dann für beide Teams in der 67. Minute: Mbia und der Ex-Hamburger Badelj prallten bei einem Luftduell so heftig mit den Köpfen zusammen, dass schließlich beide ausgetauscht werden mussten.
Anfangs der Schlussviertelstunde war die Begegnung endgültig vorentschieden. Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite kam der Ball über Banega und Vidal zum nicht einmal eine volle Minute zuvor eingewechselten Gameiro, der eiskalt aus kurzer Distanz vollendete (75.). Kurz darauf verpasste Banega - wieder nach Vorlage des agilen Vidal - freistehend sogar noch das 4:0 (78.). Zwar gab sich der AC Florenz, bei dem der vor allem in der zweiten Hälfte unauffällige Gomez in der 80. Minute für Ilicic ausgetauscht wurde, nicht auf. Gute Torchancen ergaben sich für die Italiener indes nicht mehr.
Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr) in Florenz statt. Zuvor tritt die Fiorentina in der Serie A am Sonntag (18 Uhr) beim FC Empoli an. Am gleichen Tag spielt Sevilla bei Celta Vigo (21 Uhr).