Satte acht Wechsel hatte Englands Coach Lee Carsley nach dem 2:0-Erfolg über Israel vorgenommen. Den Gruppensieg bereits gebucht, standen einzig Trafford, Johnson und Madueke erneut in der Anfangsformation. Von Anlaufschwierigkeiten einer neu formierten Mannschaft war bei den Young Lions aber gar nichts zu sehen. Bereits in der ersten Minute verbuchte Archer den ersten Abschluss, gegen den Atubolu noch retten konnte.
Elliott vergoldet britischen Blitzstart mit Verzögerung
Drei Zeigerumdrehungen später war dies bereits nicht mehr der Fall. Nach einem Zuspiel des völlig unbedrängten Ramseys kam es zum erneuten Duell zwischen Archer und Atubolu, das der Angreifer sicher für sich entschied (4.). Der Höhepunkt einer druckvollen Anfangsphase, in der Ramsey selbst beinahe noch das zweite Tor folgen ließ (9.), das schlussendlich Elliott nach Vorlage seines Keepers gelang (21.).
Schades Knoten platzt nicht
Antonio Di Salvos Mannschaft tat sich indes schwer damit, in die Partie zu finden. Nach der 1:2-Pleite gegen Tschechien mit Weiper, Weißhaupt und Dardai für Ngankam, Huseinbasic und Netz gestartet, ging nach vorne bis auf einen zu zaghaften Abschluss von Krauß (8.) zunächst wenig bis gar nichts. Trauriges Highlight blieb lange die Verletzung Vagnomans, für den Fischer kam (14.). Erst ein Kopfball von Schade, den Trafford stark parierte (24.), meldete Deutschland offensiv an, das jedoch nur Augenblicke später durch Bisseck vor der Vorentscheidung durch Madueke gerettet wurde (26.).
U-21-EM, VORRUNDE, 3. SPIELTAG
Bis zur Pause entwickelte sich ein Spiel, in dem Deutschland durchaus seine Szenen hatte, diese aber mit Ausnahme eines weiteren Versuchs von Schade (45.+1) nicht zu Ende gespielt bekam. Wurde es wirklich gefährlich, dann zumeist auf englischer Seite. Der umtriebige Madueke bereitete Matriciani ein ums andere Mal Probleme, Archer (38., 42.) schlug daraus jedoch keinen Profit. Es ging daher mit dem 2:0 in die Halbzeitpause.
Deutsches Aufbäumen bleibt aus
Wer nun erwartet hatte, dass die deutsche Mannschaft mit Schwung und einem Glauben an die Wende aus der Kabine zurückkehren würde, sah sich nach Wiederanpfiff enttäuscht. Der Auftritt der Männer mit dem Adler auf der Brust wirkte blutleer, das Team fügte sich in sein Schicksal und überließ den Engländern die Bühne, die früh durch Elliott die nächste gute Chance verbuchten (53.). Für lange Zeit der letzte Höhepunkt einer Begegnung, die anschließend phasenweise fast mit dem Charakter eines Freundschaftsspiels dahinplätscherte.
Dann und wann zog England zwar nochmal an, hatte etwa nach einer guten Stunde Pech, dass es trotz eines klaren Handspiels von Krauß keinen Strafstoß gab (64.), doch viel geschah im georgischen Batumi nicht mehr. Versuche der eingewechselten Garner (77.) und Becker (90.) blieben die letzten ernsthaften Torchancen.
Für die Mannschaft von Antonio Di Salvo ist das Turnier somit als Titelverteidiger bereits nach der Gruppenphase beendet. Besonders bitter ist dies in Anbetracht des Parallelspiels, in dem Israel tatsächlich den benötigten knappen Sieg gegen Tschechien einfahren konnte. England trifft derweil am Sonntag um 18 Uhr (LIVE!, bei kicker) im Viertelfinale auf Portugal. Israel bekommt es bereits einen Tag zuvor zur gleichen Zeit mit Gastgeber Georgien zu tun.