Interimstrainer Horst Hrubesch wechselte seine Startelf nach dem 4:0 über Island am 2. Spieltag der Nations League auf gleich fünf Positionen- teils gezwungen: Frohms (nach einer Gehirnerschütterung aus Sicherheitsgründen nicht im Kader), Popp (muskuläre Probleme) sowie Lohmann (Bänder- und Sprunggelenksverletzung) fielen aus. Dafür starteten Berger, Schüller und Freigang. Zudem begannen die Rückkehrerinnen Huth und Däbritz für Lattwein und Brand (beide Bank).
Frauen, Nations League
Druckvoller Beginn der DFB-Frauen - Schüller trifft
Die DFB-Frauen übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle, kamen durch Freigang (5.), Huth (6.), Linder (8.) und Oberdorf (9.) auch gleich zu ihren ersten Möglichkeiten. Einzig der Führungstreffer wollte in der Anfangsphase noch nicht fallen. Besonders über hohe Hereingaben auf die kopfballstarke Schüller probierten es die deutschen Spielerinnen ab und an. Erneut Oberdorf (19.) und Huth (20.) verpassten das 1:0 ebenfalls.
Wales konzentrierte sich aufs Kontern, hatte damit aber wenig Erfolg, weil die deutsche Hintermannschaft stets aufmerksam war, wie beispielsweise Gwinn (22.). Drei Minuten später landete der Ball dann doch im Netz. Durch eben jene Schüller, die eine Flanke von Linder zur bis dato mehr als verdienten Führung über die Linie köpfte (25.). Ab dem Zeitpunkt ließ es die DFB-Elf jedoch etwas ruhiger angehen, spielte sich entsprechend auch weniger Chancen heraus. Beinahe die einzige, dafür aber eine hochprozentige hatte Freigang, die nach starker Vorarbeit von Oberdorf an Wales-Keeperin Clark scheiterte (41.).
Wales gleicht mit ersten Torschuss aus
Es kam, wie es kommen musste - wer seine Tore nicht macht, bekommt sie hinten rein. Mit dem ersten echten Abschluss aufs deutsche Tor gelang den Waliserinnen der Ausgleich. Das ansonsten souveräne deutsche Abwehrverhalten war zu passiv, Holland traf nach Hackenverlängerung von James, 1:1. (42.). So ging es mit einem Remis in die Pause.
Exakt 58 Sekunden nach Wiederanpfiff machte die DFB-Elf besser, was sie im ersten Durchgang oft verpasst hat: Schüller traf erneut per Kopf zur 2:1-Führung. Bühl (51., 54.), Schüller (56.) und Linder (62.) hatten weitere Chancen, bei denen ein weiterer Treffer durchaus möglich gewesen wäre. Ein ums andere Mal scheiterte das Team von Hrubesch aber auch an der starken Waliser Torhüterin Clark, so auch in Minute 64.
Am Ende wird es deutlich
Aus dem ersten Durchgang schien die Deutschen gelernt zu haben, denn der einzige Gäste-Vorstoß mündete dieses Mal nicht in einem Treffer (67.). In Minute 76 hatten die deutschen Damen durch Lattwein und Hegering, die bei der anschließenden Ecke nur den Pfosten traf, die nächsten guten Gelegenheiten auf das 3:1, was dann vier Minuten später fallen sollte. Nach Foul an Hegering gab es Elfmeter - diesen verwandelte die aktive Gwinn mithilfe der Latte (80.).
Durch einen Doppelschlag von Nüsken (86.) und der zu dem Zeitpunkt erst wenige Sekunden auf dem Platz stehenden Anyomi wurde das Resultat am Ende auch noch in die Höhe geschraubt. Mit Blick auf die Anzahl an Chancen während der gesamten 90 Minuten durchaus auch nicht unverdient. Beim 5:1 blieb es am Ende - wichtige Punkte für die DFB-Frauen, die unbedingt Gruppenerster werden müssen, wollen sie die Chance wahren, sich für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr zu qualifizieren. Am kommenden Dienstag soll in Island dann der nächste Dreier eingefahren werden.