Debütanten-Ball in der deutschen U-20-Nationalmannschaft. Nach den Ausfällen von Castrop (1. FC Nürnberg, vier U-20-Spiele) und Rossmann (Karlsruher SC, zwei Spiele) sowie der U-21-Nachnominierung von Hertha-Stammkeeper Ernst (ein Einsatz) stand für das Testspiel gegen Italien mit Noll (drei Spiele) nur noch ein einziger Spieler im Aufgebot, der schon einmal für die U 20 auflief.
Der Hoffenheimer Nachwuchskeeper erhielt im Test gegen Italien auch das Vertrauen von seinem Coach. Vor ihm durften sich eine Reihe von Spielern beweisen, die erstmals im zweithöchsten DFB-Junioren-Jahrgang oder - in Person von Tim Oermann (VfL Bochum), Benedikt Bauer (SpVgg Unterhaching) und Caspar Jander (MSV Duisburg) - gar zum ersten Mal überhaupt für eine deutsche U-Nationalmannschaft aufliefen.
Im ersten Test der neu zusammengestellten Mannschaft bot sich den anwesenden Zuschauern in Berlin anfangs ein ausgeglichenes Spiel. Die besten Chancen gehörten zunächst dennoch den technisch versierten Italienern, die etwas mehr Zug zum Tor auf den Platz brachten. Mittelstürmer Montevago scheiterte allerdings gleich zweimal (7./8.). Auch auf der Gegenseite war es der Neuner mit den ersten Annäherungen, doch auch Marino blieb harmlos (9./11.).
Beide Teams nahmen sich nicht viel. Bis es richtig brenzlich wurde, dauerte es eine Weile - und dann waren es ausgerechnet die Hoffenheimer Teamkollegen, die beinahe für Italiens Führung sorgten. Nach einem Missverständnis mit Noll passte Quarshie den Ball nur knapp am eigenen Tor vorbei (35.).
U-20-Länderspiele
Wörl macht es mit Gewalt
Ein Weckruf für die deutsche Mannschaft, die plötzlich selbst nah dran war. Doch Marino verpasste die Hereingabe von Eitschberger nur um Zentimeter (38.). Besser machte es noch vor der Pause Wörl, der den Ball nach einer Freistoßflanke im dritten Anlauf mit Gewalt im Tor unterbrachte (45.).
Mit dem Treffer im Rücken kamen die Deutschen zunächst gut aus der Pause und hatten in Person des schnellen Diehls die große Chance, zu erhöhen (55.). Doch es war der umtriebige Joker Volpato, der auf der Gegenseite nach schönem Solo aus der Distanz zum 1:1 traf (58.).
Noll muss dreimal retten
In der Folge waren die Italiener zielstrebiger, hatten die besseren Möglichkeiten, doch Noll war sowohl bei der guten Doppelchance von Montevago und Amatucci (61.), als auch bei dem Versuch von Hasa (81.) mit schnellen Reflexen zur Stelle. Der Spielfluss litt derweil unter vielen Wechseln - unter anderem gab der Münchner Krätzig sein Debüt für eine DFB-Junioren-Mannschaft - und schwindender Kraft bei heißen Bedingungen mehr und mehr. Die einzige deutsche Annäherung hatte der eingewechselte Kabadayi in der Nachspielzeit, konnte Palmisani aber vor keine Herausforderung stellen (90.+1).
So blieb es bei einem 1:1 für die deutsche U 20 gegen Italien. Die Gäste waren zwar näher dran am Sieg, doch auch die neu zusammengestellte Wolf-Elf hatte ihre Momente, weshalb das Unentschieden in Summe nicht unverdient ist. Bereits am Montag (16.15 Uhr) steht der zweite Test an. Dann geht es für die U 20 nach Polen.