Der Jubel der Brentford-Anhänger war groß, als Schiedsrichter Anthony Taylor nach fast 100 Minuten das Londoner Derby zwischen den "Bees" und dem FC Fulham abpfiff. Zwar blieb die Mannschaft von Trainer Frank Thomas auf Platz 9 der Premier League stehen, doch weil sie am 26. Spieltag erst ihre 24. Liga-Partie absolvierten, darf Brentford durchaus vom internationalen Geschäft träumen.
Dass sich die Hausherren am Montagabend auch fußballerisch für höhere Ansprüche bewerben, war von Anfang an zu spüren. Die Elf von Thomas Frank brannte ein Feuerwerk ab, hatte in der Anfangsphase gegen wankende Cottagers zahllose Chancen. Das frühe Führungstor durch Pinnocks leicht abgefälschten und für Keeper Leno deshalb unhaltbaren Schuss war mehr als verdient (6.). Ein ständiger Unruheherd für die Fulham-Defensive war zudem Toney, der im ersten Abschnitt noch glücklos agierte - und am Lattenkreuz scheiterte.
Premier League, 26. Spieltag
Solomons überraschender Ausgleich und Toneys lässiger Elfmeter
Brentford musste sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass ihre Chancenverwertung eher mickrig ausfiel und so war der Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause mehr als überraschend: Pereira zimmerte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte, den zurückspringenden Ball köpfte Solomon zum 1:1 ins leere Tor (39.).
Dass das Remis zur Pause unverdient war, nervte Brentford offensichtlich - und so drückten die Hausherren direkt nach Wiederanpfiff weiter aufs Gaspedal. Das Getümmel in Fulhams Strafraum war groß, als Diop beim versuchten Befreiungsschlag ein Luftloch fabrizierte und stattdessen den Fuß von Nörgaard traf. Den fälligen Elfmeter schnappte sich Toney - mit zwei kleinen Schritten Anlauf ließ der Goalgetter Leno keine Chance - der Fulham-Keeper ahnte zwar die Ecke, doch am Ende hatte Toneys Schuss genügend Schärfe und Präzision. Das 2:1 (53.) war sein 15. Premier-League-Treffer.
Schades erster Assist nach Cedrics Querschläger
Die Entscheidung war das noch nicht, aber an der Überlegenheit Brentfords gab es nichts zu rütteln. Zur Schlussviertelstunde brachte "Bees"-Coach Frank den Ex-Freiburger Schade (77.), der damit seinen fünften Kurzeinsatz in der Premier League feierte. Doch dieser dürfte dem 21-Jährigen noch länger in Erinnerung bleiben. Nach einem Querschläger von Fulhams Cedric in der eigenen Hälfte ging Schade auf dem rechten Flügel unwiderstehlich ins Eins-gegen-eins gegen Robinson, stürmte durch bis zur Grundlinie und legte mustergültig für Jensen auf, der aus sieben Metern präzise zum 3:1 einschob (85.). Es war der erste Assist für den 21-Jährigen.
In der achtminütigen Nachspielzeit traf Fulham zwar noch zum Anschlusstreffer, doch fast direkt danach war Schluss und Brentford baute seine Serie auf sechs ungeschlagene Pflichtspiele aus (drei Siege, drei Remis) - abgesehen von der Pokalniederlage gegen West Ham Anfang Januar können die "Bees" sogar auf zwölf ungeschlagene Liga-Partien in Serie zurückblicken.