Personal: Zwei Änderungen gab es auf beiden Seiten im Vergleich zur Vorwoche. Bei Werder kamen nach dem 0:0 von Köln Ernst und Magnin für Wehlage (gesperrt) und Krstajic (Bänderdehnung im Sprunggelenk). Auf Hamburger Seite hieß es im Gegensatz zum 1:2 in Mönchengladbach Antar und Albertz für Hertzsch (gesperrt) und Cardoso.
Taktik: Werder agierte in seiner gewohnten 3-5-2-Grundformation, Krstajics Platz in der Dreier-Abwehr nahm Skripnik ein. Banovic, sonst im zentralen Mittelfeld eingesetzt, erhielt auf rechts den Vorzug vor Tjikuzu. Der HSV ging von seiner Vierer-Abwehr ab, wie er es gegen einen mit zwei Stürmern beginnenden Gegner schon öfter praktiziert hat. Hoogma organisierte als freier Mann die Defensive. Hinter den Spitzen sollte Antar wirbeln.
Spielverlauf: Viel Hektik, viel Kampf - von Beginn an wurde das Nordderby verbissen geführt. Aus Übereifer schlichen sich auf beiden Seiten Fehler ein, spielerische Glanzlicher blieben rar. Im Mittelfeld neutralisierten sich zunächst die Pärchen, die meist Frings gegen Albertz, Ernst gegen Antar und Wicky gegen Lisztes hießen. Nachteilig wirkte sich für den HSV das frühe Ausscheiden von Barbarez (Muskelverletzung im Oberschenkel) aus, Heinz sorgte nicht gerade für Belebung. Verlief die erste Hälfte noch ausgeglichen, wurde Werder nach der Pause überlegen. Allen voran Frings tat viel für den Spielaufbau. Der nun stärker werdende Lisztes (59., Pfosten) und Ailton vergaben binnen 60 Sekunden zwei Großchancen. Dann stärkte Werder-Coach Schaaf nochmals die Offensive: Klasnic ging in die Spitze, Bode auf die linke, Stalteri von dort auf die rechte Außenbahn. Der Druck wurde immer großer, doch Pieckenhagen verhinderte einen Treffer. Der fiel völlig überraschend auf der anderen Seite: Nach Skripnik-Fehler nutzte Romeo die einzige Hamburger Chance in der zweiten Hälfte.
Fazit: Glücklicher Erfolg der Hamburger, die im Gegensatz zu den Ton angebenden Bremern ihre Chancen effektiv nutzten.
Von Hans-Günter Klemm und Thiemo Müller