Die Tabellennachbarn, die um einen UEFA-Cup-Platz buhlen, gingen letzte Woche als strahlende Sieger vom Platz. Die Bremer siegten beim 1. FC Nürnberg souverän mit 4:0 , und die Berliner schenkten dem HSV ein halbes Dutzend Treffer ein. So sahen weder Bremens Trainer Thomas Schaaf noch Hertha-Coach Falko Götz einen Grund, ihr jeweiliges Team umzustellen.
Beide Mannschaften zeigten von Anfang an mit Einsatzwillen und Kampfgeist, man spürte, dass es in dieser Begegnung um den Anschluss an die UEFA-Cup-Plätze ging. Die Abwehr-Reihen beider Teams standen gut gestaffelt, so dass sich kaum Tormöglichkeiten ergaben. Nach einer Viertelstunde kristallisierte sich eine leichte optische Überlegenheit der Berliner heraus,doch durch viele kleine Fouls kam jedoch kein guter Spielfluss zu Stande. Ein taktisches Geplänkel entstand, das durch viele Zweikämpfe und durch die hohe Laufbereitschaft der Teams geprägt war. Nach einer knappen halben Stunde spielte Werder lebhaft auf und drängte die Hauptstädter weit zurück. Die Nordlichter hatten drei gute bis sehr gute Chancen, aber Dardai konnte einen Kopfball von Verlaat von der Linie kratzen (30.), und Kiraly entschärfte ein Mal reflexartig kurz vor Bode sowie ein zweites Mal einen Kopfball von Bode (31. und 32.). Die Bremer blieben am Drücker und belagerten das Tor der Götz-Elf, die zu oft zu früh den Ball verlor. Die Alte Dame hatte es vor allem Kiraly zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand geraten ist. In der Nachspielzeit hatte Ailton erneut eine hundertprozentige Torchance auf dem Fuß, aber der klasse reagierende Kiraly parierte auch diesen Ball.
Wie der erste Durchgang, begann der zweite kampfbetont mit Vorteilen für die Schaaf-Elf. Wieder vergab Bremen eine riesige Möglichkeit. Lisztes´ Schuss konnte Kiraly halten und im zweiten Versuch köpfte Bode neben das Tor (55.). In der 62. Minute sorgte Lapaczinski für einen Paukenschlag: Nach einer Alves-Ecke köpfte Simunic Skripnik an. Der Ball sprang zu Lapaczinski, der per Fallrückzieher aus sechs Metern ins Schwarze traf. Nur vier Minuten später nutzten die Herthaner auch ihre zweite große Chance zum zweiten Tor: Marcelinho setzte sich über rechts durch und passte quer zum freistehenden Alves, der Rost mit einem Beinschuss überwand. Die Götz-Elf bestrafte somit die mangelnde Chancenauswertung der Bremer. Werder versuchte es aber weiter und vergab seine Möglichkeiten durch Ailton in der 71. und den eingewechselten Klasnic (kam für Baumann) in der 74. Minute. In der 85. Minute machten die Berliner durch Alves den Sack zu: Eine Goor-Flanke verwertete der Brasilianer abgebrüht und versenkte direkt im rechten unteren Toreck. Somit war die Schaaf-Elf endgültig geschlagen.
Hertha landete mit einer passablen Leistung und einem überragenden Kiraly ganz im Sinne einer Spitzenmannschaft einen Dreier. Bremen scheiterte am eigenen Unvermögen vor dem gegnerischen Tor.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend