Rasenschach in Niedersachsen
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht musste nach dem 3:0-Auswärtserfolg beim FSV Frankfurt auf den gesperrten Kessel (5. Gelbe) verzichten und überraschte mit Sauer (Zweitliga-Debüt) in der Startaufstellung. Nürnbergs Coach René Weiler konnte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den FC Ingolstadt nicht auf Linksverteidiger Pinola (Rot-Sperre) zurückgreifen und brachte dafür Bulthuis.
Beide Mannschaften starteten mit einer durchaus offensiven Grundidee in diese Partie. Erste mutige Vorstöße wurden aber sofort konsequent mit intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld unterbunden. So war die Partie durchaus umkämpft, das Rasenschach bot aber kaum Torraumszenen. Nürnberg zog sich immer wieder schnell und geschlossen zurück und brachte so viele Spieler hinter den Ball. Braunschweig stand mit der Viererkette etwas höher und attackierte ab der Mittellinie mit Pressing. Dadurch konzentrierte sich das Geschehen auf wenige Meter im Mittelfeld. Ein Durchkommen war so kaum möglich.
Nielsens Direktabnahme passt
Entsprechend setzten beide Teams auf hohe Bälle und Standards - allerdings nicht mit durchschlagendem Erfolg. Ein abgefälschter Polak-Schuss (22.), ein Flachschuss von Schöpf (29.) sowie ein Distanzknaller von Füllkrug (31.) stockten das Chancen-Konto des FCN auf. Danach startete die Eintracht ein Powerplay und baute durch schnelle Vorstöße über die Flügel Druck auf. Ein frecher Schuss von Ryu aus spitzem Winkel (33.) und ein Kopfball von Zuck aus kurzer Distanz (34.) wurde von Club-Keeper Rakovsky entschärft.
Besser machte es Nielsen ein wenig später: Hedenstad bediente Zuck an der linken Strafraumkante. Letzterer flankte flach nach innen, wo Nielsen direkt abnahm und aus etwa neun Metern ins rechte Eck traf (38.). Das Tor spielte dem BTSV voll in die Karten: Hinten verließen sich die Löwen weiterhin auf die grundsolide Defensive, vorne setzten die Hausherren Nadelstiche. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Füllkrug aufs Tordach - Ryu verpasst es, nachzulegen
Der 15. Spieltag
Auch nach Wiederbeginn blieb Braunschweig seiner Linie treu und agierte aus einer sattelfesten Defensive heraus mit Kontern nach vorne. Die Franken blieben aber geduldig und boten nur wenig an. Selbst entwickelte der Club aber kaum Durchschlagskraft. Immer wieder setzte der FCN auf Flanken und lange Bälle. Diese fanden aber nur selten einen Abnehmer. Eine Ausnahme machte Füllkrug, der einen direkten Freistoß aufs Tordach setzte (51.).
Ansonsten überzeugte die Eintracht weiterhin mit einer guten Raumaufteilung und konnte sich sogar leisten, den Nürnbergern phasenweise den Ball zu überlassen. Die Gäste bauten immer wieder über die Viererkette auf - diese wurde von Nielsen und Ryu angelaufen, dahinter spannten die Niedersachsen ein engmaschiges Netz auf und fingen sämtliche Angriffsversuche zuverlässig ab. Vorne sollten es schnelle Gegenstöße richten: Ryu ließ zwei gute Möglichkeiten liegen (60., 70.).
Keine Ideen beim Club
Auch in der Schlussphase fehlte es dem FCN an zündenden Ideen gegen das Braunschweiger Bollwerk. Mittlerweile verteidigte der BTSV mit elf Mann und zog sich weit und rund um den eigenen Strafraum zurück. Der Club verlagerte das Geschehen zwar dauerhaft in die gegnerische Hälfte, fand aber nach wie vor keinen Weg an der blau-gelben Mauer vorbei.
Für Braunschweig geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC weiter. Nürnberg empfängt tags darauf (20.15 Uhr) den TSV 1860 München.