Bournemouths Coach Gary O'Neil durfte in der Vorwoche beim 1:0 bei den Wolverhampton Wanderers einen unerwarteten Dreier im Abstiegskampf bejubeln. Wenig überraschend setzte er nun auf fast dieselbe Elf - mit einer Ausnahme: Defensivmann Mepham ersetzte Offensivspieler Tavernier, was bedeutete, dass der AFC mit Fünfer- statt Viererkette agierte.
Pep Guardiola wiederum wechselte nach dem 1:1 in Leipzig in der Champions League, dem zweiten Remis in Folge, dreimal. Seine Wechsel hatten es aber in sich: Lewis, Foden und Alvarez spielten für Walker, Bernando Silva sowie Mahrez. City damit im 4-3-3 unterwegs und deutlich offensiver ausgerichtet als noch in Sachsen.
Premier League - 25. Spieltag
Fodens geglücktes Jubiläum
Für Foden war es das 200. Spiel im Trikot von City - und es war eines wie so viele zuvor: Manchester war von Beginn an dominant, kam zu enorm viel Ballbesitz und traf auf eine Mannschaft, die sprichwörtlich den Bus vor dem eigenen Tor geparkt hatte. Bournemouth stand tief, meist mit zehn Mann hinter dem Ball und stellte sich anfangs auch durchaus geschickt an.
Nach einer Viertelstunde aber war es um die Cherries bereits geschehen: Gündogan spielte einen feinen Ball auf Foden, der zwar im Eins-gegen-eins an Neto nicht vorbeikam, doch Haaland setzte nach. Der Norweger scheiterte an der Latte, ehe Alvarez aus kurzer Distanz abstaubte.
Nach dem 1:0 wurde die Partie etwas offener, was auch an den Gastgebern lag, die fortan mehr nach vorne machten - und sich alsbald das nächste Ding fingen: Wieder war Gündogan beteiligt, der auf links entwischte und dann auf die andere Seite zu Foden flankte. Der ließ abtropfen für Haaland und bereitete so das das 2:0 vor (29.).
Die Messe war im Grunde da schon gelesen, doch die Cherries steckten die Köpfe nicht in den Sand, vielmehr wurden sie in der Gewissheit, nichts mehr zu verlieren zu haben, mutiger und verkauften sich dabei auch durchaus ordentlich. Smith näherte sich gar dem Anschluss an, doch Ruben Dias köpfte den satten Schuss noch weg (37.).
Als dann kurz vor der Halbzeit Billing noch schwer patzte, indem er von der Außenlinie einen katastrophalen Querpass direkt in die Füße von Foden spielte, dieser die Einladung herzlichst annahm und umgehend den 3:0-Halbzeitstand markierte, waren sämtliche Restzweifel ausgeräumt (45.).
Spielglück auf Seiten der Citizens
An vielen gefährlichen Aktionen beteiligt: Ilkay Gündogan, hier im Duell mit Chris Mepham (re.). IMAGO/PA Images
Beim Seitenwechsel dürften nur noch hoffnungslose Optimisten auf ein Wunder von Bournemouth geglaubt haben - zu überlegen hatten sich die Citizens gezeigt, die dann auch noch das nötige Spielglück hatten. Das war auch nach Wiederanpfiff so, als Mepham einen Alvarez-Schuss unglücklich ins eigene Tor abfälschte.
Der Treffer wurde dem Abwehrspieler "gutgeschrieben". Ob Eigentor oder Doppelpack des Weltmeisters, darüber lässt sich streiten, nicht aber um den Fakt, dass City 4:0 führte.
Die Guardiola-Elf, bei der der 20-jährige Winterneuzugang Perrone noch sein Premier-League-Debüt feierte, hatte anschließend wenig Mühe, den klaren Dreier über die Zeit zu bringen, ließ es in der Schlussphase dann aber doch etwas zu leicht angehen - und kassierte prompt den Ehrentreffer durch Jefferson Lerma zum 1:4-Endstand (83.).
Manchester City konnte diesen verschmerzen, bleibt man doch weiter in Sichtweite zu Spitzenreiter Arsenal und kann nun am Dienstag mit frischem Selbstvertrauen ins Achtelfinale des FA Cup bei Bristol City (21 Uhr) gehen. In der Liga steht am kommenden Samstag (13.30 Uhr) das schwierige Duell mit Newcastle auf dem Programm. Der AFC hat dann den nächsten Meisterschaftsanwärter vor der Brust, die Cherries gastieren am selben Tag bei Spitzenreiter FC Arsenal (16 Uhr).