Arsenal-Coach Mikel Arteta tauschte nach dem 2:2 im London-Derby beim FC Chelsea auf fünf Positionen durch: Anstelle von Lacazette, Özil, Torreira, David Luiz und Leno durften Nketiah, Willock, Guendouzi, Sokratis und Martinez beginnen. Trotz der Wechsel schickte der Spanier eine namhafte Elf ins Rennen - das mögliche Achtelfinal-Ticket sollte offenbar nicht in die Hände einer reinen B-Elf gelegt werden.
Saka glänzt über links - Underdog steigert sich
Die talentierte Gunners-Elf zeigte sofort, dass sie sich kein Wiederholungsspiel samt möglicher Termin-Querelen nach dem Liverpooler Beispiel einhandeln wollte. So bekamen die Hausherren gleich eine kalte Dusche dreier Arsenal-Youngster verpasst, als Özil-Vertreter Willock (20) auf der Zehn bei einem diagonal geführten Angriff das Spiel schnell machte. Über Martinelli (18) landete der Ball halblinks beim aufgerückten Außenverteidiger Saka (18), der das Spielgerät per Express unter die Latte beförderte (5.). Die Konter-Taktik des Außenseiters war früh über den Haufen geworfen - und ein passender Plan B schien zunächst nicht in Sicht.
Arsenal schnürte Bournemouth vielmehr weiter in der eigenen Hälfte ein, legte sich den Gegner zurecht - und schlug erneut durch eine Youngster-Kombination zu. Wieder kam der vorletzte Pass von Willock, fand diesmal jedoch Saka auf dem linken Flügel. Der Torschütze zur Gunners-Führung glänzte nun als Vorbereiter und fand Nketiah einschussbereit vor dem Tor - das hochverdiente wie fein herausgespielte 2:0 aus Sicht der Gäste hielt auch dem anschließenden VAR-Check auf Abseits stand (26.). Zu diesem Zeitpunkt drohte den Hausherren ein sehr bitterer Abend, gegen Ende der ersten Hälfte konnte sich der Underdog dann aber freischwimmen und selbst den Vorwärtsgang einlegen. Liverpool-Leihgabe Wilson scheiterte an Martinez (38.), kurz darauf köpfte Gosling abgefälscht aufs Tordach (40.).
Mustafi landet unglücklich - Schlussoffensive bleibt aus
Den Schwung der letzten Minuten vor der Pause nahmen die Gastgeber auch mit in den zweiten Durchgang, wobei durch gallige Zweikämpfe auch immer mehr Feuer in die Partie kam. In Minute 54 erhitzten sich die Gemüter an einem vermeintlichen Foul an Simpson im Strafraum - der VAR-Check legte aber offen, dass dieser eher über die eigenen Füße gestolpert war. Kurz darauf hatte Deutschlands ehemaliger Nationalspieler Mustafi Pech, als Arsenal-Keeper Martinez ihn bei einer resoluten Klärungsaktion voll am Kopf traf und der Verteidiger nach der Kollision unglücklich mit dem Fuß auf dem Boden aufsetzte (59.).
Nach einer mehrminütigen Behandlungspause samt Auswechslung für Mustafi wollte Martinez wenig später wieder resolut klären, faustete diesmal aber bei einer Ecke daneben und hatte Glück, dass Simpsons Kopfball knapp am Pfosten vorbeistrich (65.). Der Startschuss zur Aufholjagd blieb somit aus, nur Cook spielte vor dem eigenen Tor nochmals mit einem riskanten Rückpass mit dem Feuer (77.). Alles sah nach dem sicheren Weiterkommen des Favoriten aus, bis der eingewechselte Francis Joker Surridge frei vor dem Tor fand und in der zehnminütigen Nachspielzeit nochmal für ein Herzschlagfinale sorgte (90.+4). Erst nachdem Martinez in der letzten Szene noch in größter Not gegen Smith geklärt und Cook den Nachschuss übers Tor gesetzt hatte (90.+10), war Arsenals Achtelfinal-Einzug in trockenen Tüchern.
Aston Villa und Burnley warten in der Premier League
Und wie geht es für die beiden Teams weiter nach diesem packenden Pokalabend? Für den AFC Bournemouth steht am Samstag (16 Uhr) ein Heimspiel gegen Aston Villa auf dem Premier-League-Programm. Der FC Arsenal ist tags darauf (15 Uhr) beim FC Burnley gefordert.