Mit vier Änderungen in der Startelf gegenüber der 1:3 -Niederlage bei den Bayern am vergangenen Spieltag ging Bochums Trainer Peter Neururer in die Partie. Für den Rot-gesperrten van Duijnhoven stand Vander im Tor. In der Abwehr kam Knavs für Tapalovic zum Zug und die zuletzt Gelb-gesperrten Maltritz und Lokvenc kehrten zurück. Dafür wurden Bechmann und Diabang aus der Mannschaft genommen. Jürgen Klopp auf Seiten des FSV Mainz 05 ersetzte gegenüber dem 2:0 über Hannover 96 den Gelb-gesperrten Niclas Weiland durch Balitsch, konnte aber wider Erwarten nicht auf Stammtorhüter Wache zurückgreifen, der beim Aufwärmen wieder Schmerzen verspürte. Wetklo hütete erneut das Mainzer Tor.
Trotz der erneuten Verletzung von Torhüter Wache zeigten sich die Mainzer nicht geschockt, sondern setzten die Bochumer von Beginn an unter Druck und gingen bereits in der siebten Minute in Führung. Einen langen Pass von da Silva verlängerte Thurk mit der Hacke in den Lauf von Auer. Der brach frei durch und ließ Bochums Torwart Vander mit einem Außenrist-Schuss keine Abwehrchance. Der VfL Bochum wirkte daraufhin seinerseits deutlich geschockt, während Mainz Ball und Gegner kontrollierte. Große Torchancen konnten sich die Rheinhessen allerdings in dieser Phase nicht mehr herausspielen. Erst nach 20 Minuten kamen die Bochumer besser ins Spiel. Allerdings schafften es Edu, Preuß und Lokvenc zunächst nicht den Ball über die Linie zu bringen. Erst in der 28. Minute konnte Lokvenc jubeln. Misimiovic hatte Preuß auf halbrechts steil in den Mainzer Strafraum geschickt. In der Mitte entschlüpfte Lokvenc allen Bewachern und wurde von Preuß per Querpass perfekt bedient. Der Tscheche verwandelte aus neun Metern sicher. Danach wurde die Partie intensiver. Mainz tat wieder mehr für das Spiel nach vorne und der VfL Bochum nahm den Schlagabtausch an. Das Spiel wogte bis zur Pause hin und her, doch die sich bietenden Chancen konnten weder die Bochumer noch die Mainzer Stürmer in den Führungstreffer verwandeln. Mit viel Engagement begannen beide Teams die zweite Hälfte. Mainz griff früh an und brachte den Bochumer Aufbau immer wieder in Schwierigkeiten. Dem VfL gelang es zunächst nicht, zwingende Chancen herauszuspielen, während bei den Mainzern der letzte, entscheidende Pass nicht ankommen wollte. Allerdings blieben die Mainzer mit Kontern gefährlich und entschieden damit auch binnen acht Minuten das Spiel. Da Silva hatte im Mittelfeld viel Platz und konnte lange warten, bis er Thurk mit einem Heber in Szene setzte. Der stand plötzlich alleine vor Torhüter Vander und ließ diesem mit einem Kopfball ins linke untere Eck keine Chance (61.). Keine fünf Minuten später wiederholte sich diese Szene. Wieder konnte da Silva ungestört das Mittelfeld überbrücken. Auch diesmal spielte er einen Zucker-Pass auf Gerber, der Vander mit einem Schuss ins rechte untere Eck keine Chance ließ. Der VfL war nach diesem Doppelschlag völlig von der Rolle. Bei einem Freistoß von da Silva am rechten Strafraumeck stellten die Bochumer gerade einmal Wosz als Mauer. Dazu stand noch Torhüter Vander falsch. Da Silva ließ sich nicht zwei Mal bitten und zirkelte den Ball in die rechte obere Ecke (68.). Der VfL Bochum war damit völlig zusammengebrochen. Kaum noch ein Spieler übernahm Deckungsaufgaben, das Spiel nach vorne wirkte gelähmt. Die Mainzer konnten spielen wie sie wollten und erhöhten durch Weigelt (78.) - nach schweren Fehler von Vander - und Casey (84.) nach einem erneuten Konter mühelos auf 6:1. Erst in der Schlussphase konnte der VfL Bochum noch Ergebniskosmetik betreiben, indem Bodog einen 22-Meter-Schuss von Bechmann so unglücklich abfälschte, so dass Wetklo keine Abwehrchance hatte (87.). Mit dem überzeugenden Auswärtssieg hat der FSV Mainz den Klassenerhalt fast geschafft (acht Punkte Vorsprung), während der VfL Bochum in dieser Verfassung mit nunmehr fünf Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Platz den Sturzflug in Liga zwei in Angriff zu nehmen scheint.