Fünf Partien in Serie waren Bielefeld und Trainer Mitch Kniat nach dem 2:1-Auswärtssieg in Sandhausen ungeschlagen gewesen. Entsprechend wenig Grund hatte der 38-Jährige, an seiner Anfangsformation zu schrauben. Unverändert gingen die Hausherren in das Freitagsspiel des 35. Spieltags und agierten aus ihrer Eingespieltheit heraus erwartet überlegen.
Nach langem Geduldsspiel: Putaro vergibt vom Punkt
Gegen tief und kompakt stehende Gäste, die VfB-Coach Jens Martens gegenüber dem 0:5 gegen die Zweitvertretung des BVB vierfach verändert hatte, tat sich der DSC jedoch schwer. Reddemann und Boland, für Westphal und den gesperrten Taffertshofer gekommen, hielten die Lübecker Defensive zusammen, während die neuen Offensiven - namentlich Beleme und Hauptmann - quasi keine Rolle spielten.
Lange mussten die Zuschauer daher auf die erste Chance des Spiels durch Momuluh warten, der nach Sommers Stellungsfehler klar verzog (21.). Ein kleines Strohfeuer, nach dem es erst in den Schlussminuten des ersten Durchgangs spektakulär wurde: Klos schoss Reddemann an den Kopf, dem die Kugel von dort an die weit abgespreizte Hand sprang. Schiedsrichter Nico Fuchs zögerte kurz, dann zeigte er auf den Punkt. Die große Chance auf die Führung für Putaro, dessen Versuch Klewin aber an den Pfosten lenken konnte (44.), ehe er auch gegen Corboz' Distanzschuss zur Stelle war (45.).
3. Liga, 35. Spieltag
Boland sieht Rot
Auch im zweiten Durchgang brauchte es etwas Anlauf, ehe Boland für den unschönen ersten Höhepunkt sorgte. Gegen Momuluh sprang er mit beiden Beinen und offenen Sohlen Voraus in den Zweikampf und handelte sich dafür eine Rote Karte ein (59.). Den Gelben Karton sah derweil Arminia-Urgestein Klos, der damit in Aue fehlen, die Zwangspause aber sicherlich verkraften können wird. Schließlich läuft er somit nicht Gefahr, erst im Erzgebirge seine fünfte Verwarnung zu kassieren und sein letztes Heimspiel im Arminia-Trikot von der Seitenlinie aus verfolgen zu müssen.
Klos scheitert doppelt
Sportlich änderte sich am Spiel durch die Überzahl der Hausherren nichts. Bielefeld lief an, die zehn verbliebenen Lübecker verteidigten kompakt. Lannerts Distanzschuss war in Minute 69 der erste nennenswerte Abschluss der zweiten Halbzeit, danach wurde der DSC erst in der absoluten Schlussphase wieder gefährlich. Klos stieg nach einer Hereingabe von Mizuta am zweiten Pfosten hoch, doch drückte die Kugel aus drei Metern am Tor vorbei (85.), bevor er kurz darauf das andere Eck mit einem Kopfball ähnlich knapp verfehlte (88.). Die letzte Chance des Spiels, das nach vierminütiger Nachspielzeit torlos endete.
Arminia Bielefeld muss eine mögliche Vorentscheidung im Abstiegskampf somit auf den nächsten Samstag verschieben. Ab 14 Uhr ist der DSC zu Gast bei Erzgebirge Aue. Der abgestiegene VfB Lübeck empfängt schon am Freitag den MSV Duisburg (19 Uhr).