Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Caprari in diesem Augenblick die Nerven bewahrt hätte. Wenn Beneventos Angreifer in der 61. Minute eben nicht neben das Tor geschossen, sondern Milans Torhüter Donnarumma vom Elfmeterpunkt bezwungen hätte. Vielleicht wäre der Außenseiter dann noch druckvoller geworden. Vielleicht hätte er Milan noch häufiger in Verlegenheit gebracht - und vielleicht wäre ihm dann sogar noch ein zweites Tor gelungen.
Als Caprari aus elf Metern vergab, führte Milan bereits mit 2:0 durch die Tore von Kessié (15., Foulelfmeter) und Rafael Leao (49.). Rebic, der frühere Frankfurter, hatte in der Entstehung beider Treffer eine Hauptrolle gespielt - sonst aber blieben Milans Offensivkräfte über weite Strecken blass.
Der VAR meldet sich - Tonali sieht Rot
Benevento machte ein durchaus ansprechendes Spiel und hätte schon vor der Pause treffen können, Insigne scheiterte aber am Pfosten, als er von der Strafraumgrenze mit dem linken Fuß abzog (20.). Milan tat lange Zeit wenig für die Offensive und sah sich vor allem nach gut einer halben Stunde einem Dauerdruck von Benevento ausgesetzt. Ausgangspunkt der Drangphase war ein Platzverweis: Tonali hatte Ionita mit offener Sohle unterhalb des Knies getroffen und nach Eingriff des VAR Rot gesehen (33.).
Milan besann sich nun in erster Linie auf die Defensive und hatte Glück, nach 60 Minuten nicht den Anschlusstreffer zu kassieren - Caprari schoss vom Elfmeterpunkt neben das Tor.
Calhanoglu und Kessié treffen den Pfosten
Benevento ließ sich auch von diesem Rückschlag nicht beirren und arbeitete unentwegt aufs erste Tor hin, gegen Ende des Spiels hielt Milan den Außenseiter aber wieder etwas weiter weg vom Tor und schnupperte zweimal am dritten Treffer: Calhanoglu scheiterte per Distanzschuss am Pfosten (73.), später traf auch Kessié Aluminium (84.) - wenig später war Schluss. Benevento hatte Milan zwar einen großen Kampf geliefert, die Rossoneri führten ihre Serie allerdings fort und verteidigten Rang eins.