Bayern-Coach Josep Guardiola setzte nach dem 4:1-Pokalsieg gegen Hannover auf Rotation: Statt van Buyten, Contento, Kroos, Shaqiri und Pizarro begannen daher Boateng, Alaba, Ribery, Robben und Mandzukic.
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking entschied sich im Vergleich zum 2:0-Pokalerfolg über Aalen zu drei Änderungen, eine davon unfreiwillig: Denn Vieirinha erlitt gegen den Zweitligisten einen Kreuzbandriss. Koo kam wieder in die Startelf. Zudem brachte Hecking wieder Knoche statt Klose sowie Polak an Stelle von Perisic.
Die Münchner versuchten von Beginn an die Initiative zu übernehmen. Doch der VfL verteidigte clever, empfing die den Triple-Gewinner mit laufintensivem Verschieben gegen den Ball. Kombinationsversuche von Ribery & Co. scheiterten so zumeist schon im Ansatz; auch, weil die Pässe und Flanken vielfach zu unpräzise gerieten. Ab und an spielten die Wolfsburger selbst schnörkellos nach vorne. Nach einem Eckball zwang der Ex-Münchner Luiz Gustavo, der vor der Partie von Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeness mit einem Blumenstrauß geehrt worden war, Neuer zu einer Parade (7.).
Der 7. Spieltag
Standardsituationen waren auch auf der Gegenseite das einzige Mittel, das zumindest ansatzweise für Gefahr sorgten. Klare Chancen blieben aber lange Zeit hüben wie drüben Mangelware. Gegen Mitte der ersten Hälfte wurde es kurzfristig hitzig: Erst ging Schweinsteiger, der dabei nahe an der Tätlichkeit wandelte, unnötig hart mit beiden Händen von hinten in den Nacken von Diego zu Werke (26.). Kurz darauf war es der Brasilianer, der, offenbar noch angefressen, gegen Lahm zu spät kam (27.). Beide Akteure erhielte von Referee Bastian Dankert die Gelbe Karte.
Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte hatte der FCB dann doch noch eine kleinere Druckphase. Und kam nach einem Eckball auch zur ersten wirklichen Torchance: Nach Weiterleitung von Mandzukic wurde Robben am Fünfmeterraum jedoch in letzter Sekunde noch entscheidend von Olic beim Abschluss gestört, sodass der Ball knapp rechts neben dem Tor landete (43.). So ging es folgerichtig mit dem torlosen Remis in die Halbzeit.
Guardiolas Wechsel fruchtet sofort
Torschütze mit Vorbereitern: Thomas Müller (Mi.) mit Franck Ribery (li.) und Xherdan Shaqiri. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel entwickelten die Münchner in ihren Offensivaktionen ein wenig mehr Zug, auch wenn der VfL in Strafraumnähe zunächst weiterhin gute Abschlussmöglichkeiten zu verhindern vermochte. Stattdessen gelang in der 60. Minute beinahe Schäfer per Kopf aus kurzer Distanz die Führung für Wolfsburg. Doch der Mittelfeldspieler, noch arg bedrängt von Rafinha, zielte knapp über das Gehäuse.
Kurz darauf entschied sich Guardiola zu einem Doppelwechsel. Für Schweinsteiger und Robben kamen Kroos und Shaqiri (62.). Und insbesondere die Hereinnahme des quirligen Schweizers machte sich umgehend bezahlt. Nur Sekunden nach seiner Hereinnahme schickte Shaqiri Ribery links in den Strafraum. Der Franzose fand mit seiner Flanke am langen Pfosten Müller, der den gekonnten Spielzug aus spitzem Winkel mit dem 1:0 krönte (63.).
In der Folge wirkte der VfL ein wenig geschockt, während die Münchner eine Weile wie befreit agierten. In der 80. Minute verpasste Mandzukic, gekonnt freigespielt von Müller und Shaqiri, das 2:0, weil Naldo für den bereits geschlagenen Benaglio rettete. Und so wurde es in den Schlussminuten noch einmal spannend. Doch außer einem Naldo-Kopfball, der leichte Beute für Neuer war (84.), konnten die "Wölfe" die Münchner Abwehr nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen.
Der FC Bayern gastiert zunächst am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions League bei Manchester City, ehe es in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) in der Bundesliga in Leverkusen weitergeht. Wolfsburg empfängt ebenfalls am kommenden Samstag (15.30 Uhr) Braunschweig zum Lokalderby.