Bayerns Trainer Jupp Heynckes konnte im Vergleich zum 2:1-Sieg in Augsburg wieder auf den gesundeten Robben und Boateng (nach Rot-Sperre) zählen. Beide standen auch gleich in der Startelf und verdrängten Alaba und van Buyten auf die Bank. Außerdem ersetzte Luiz Gustavo den Rot-gesperrten Tymoshchuk.
Dortmunds Coach Jürgen Klopp musste auf Subotic, der sich beim 5:1-Sieg gegen Wolfsburg einen Mittelgesichtsbruch zugezogen hatte, verzichten. Für den Serben rückte Felipe Santana ins Abwehrzentrum. Davor erhielt Kapitän Kehl den Vorzug vor Leitner. Hummels feierte gegen seinen Ex-Klub seinen 100. Bundesliga-Einsatz für Dortmund.
Der 13. Spieltag
Wer sich ein packendes und mit offenem Visier geführtes Spitzenspiel gewünscht hatte, der wurde gleich in den ersten Minuten bitter enttäuscht - zu viel stand auf dem Spiel. Sowohl die Bayern als auch die Borussen standen kompakt und störten früh. Folglich hatten die jeweiligen Offensivreihen einen sehr schweren Stand. Bis auf wenige Halbchancen durch Götze (11.) sowie Robben (13.) und Ribery (17.) auf der Gegenseite blieb es in den Strafräumen lange Zeit äußerst ruhig.
Auch im weiteren Verlauf blieb das Duell ein taktisches Geplänkel. Der BVB spielte seine Konterchancen zu unsauber aus und brachte gerade den finalen Pass überhaupt nicht zum Mann. Auf der Gegenseite lief es jedoch nicht wirklich besser. Der FCB war zwar agiler und investierte mehr, kam aber nicht zu entscheidenden Abschlüssen. Die erste nennenswerte Möglichkeit gab es nach geschlagenen 29 Minuten, als Ribery aus guter Position deutlich über den Kasten schoss.
Vier Minuten danach sorgte schließlich Lewandowski im bayerischen Sechzehner nach feinem Dribbling mit einer gefährlichen Flanke für Gefahr. Weil aber Rafinha in letzter Sekunde vor Großkreutz klärte, blieb es beim 0:0, mit dem es dann auch in die Kabinen ging.
Umzingelt: Dortmunds Bender in der Münchner Mauer. Getty Images
Bayerische Aufholjagd bleibt erfolglos
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht allzu viel. Beide Teams agierten sehr vorsichtig und gingen kaum Risiken ein. Die Münchner erhöhten als erstes den Druck und belebten dadurch die Partie. Die erste dicke Chance des zweiten Durchgangs hatten aber die Westfalen durch Lewandowski, der aus fünf Metern knapp über die Latte köpfte (51.). Etwas später musste Weidenfeller tief durchatmen, nachdem Gomez' 15-Meter-Schuss hauchdünn rechts vorbei gegangen war (55.).
Immerhin hatte das Spitzenspiel jetzt vermehrt gute Einschussgelegenheiten zu bieten, was auch dem Kräfteverschleiß geschuldet war. So musste Neuer sein ganzes Können aufbieten, um im Eins-gegen-Eins gegen Kagawa zu bestehen. Götze setzte den Nachschuss knapp daneben (58.). Etwas später machte es der 19-Jährige dann besser: Bei einem zügigen Doppelpass verlor Boateng die Orientierung und sah den Ball nicht, Götze war einfach gedankenschneller und vollendete trocken aus zehn Metern (65.).
Der Rekordmeister lag gegen den amtierenden Meister zurück und war nun noch mehr gefordert. Heynckes reagierte mit einem Doppelwechsel und Olic sowie Alaba für Müller und Robben. Die Bayern erhöhten danach den Druck, drängten mit aller Macht auf den Ausgleich und erspielten sich teils hochklassige Chancen. Gomez (67.), Luiz Gustavo (76.), Ribery (78.) und Badstuber (78.) brachten das Runde aber nicht ins Eckige. Weil es auch dem ebenfalls eingewechselten Petersen (88.) sowie Ribery (90.+1) nicht besser erging, war die zweite Heimniederlage der Münchner perfekt.
Für beide Mannschaften geht es nun in der Champions League weiter. Die Bayern empfangen am Dienstag Villarreal, Dortmund ist tags darauf beim FC Arsenal gefordert. In der Bundesliga steht für die Westfalen am kommenden Samstag das nächste Highlight an - das Revierderby gegen Schalke. Einen Tag danach sind die Münchner in Mainz gefordert.