Beim FC Bayern drehte sich nach dem 3:1 in Istanbul und vor dem Spiel gegen den SV Darmstadt 98 alles um das sich anbahnende Comeback von Kapitän Manuel Neuer. Der 37-Jährige durfte nach 331 Tagen tatsächlich seine Rückkehr auf den Platz feiern, doch die verkam am Samstagnachmittag schnell zur Nebensache.
Drei Rote Karten im erste Durchgang
Denn gegen die Lilien, von Torsten Lieberknecht nach dem 1:3 gegen RB Leipzig auf drei Positionen verändert (für Holland, Müller und Vilhelmsson begannen Schnellhardt, Gjasula und Bader), wurde Tuchels Matchplan bereits in der vierten Spielminute über den Haufen geworfen. Die Münchner, bei denen nur Neuer neu in der Startelf war, waren früh dezimiert: Kimmich hatte Probleme bei der Ballannahme, wurde von Mehlem unter Druck gesetzt und musste vor dem Strafraum zum Foul greifen. Rot für die Notbremse war die Folge.
Früher Schock für den FC Bayern München: Joshua Kimmich sah nach vier Minuten die Rote Karte. IMAGO/Eibner
Es entwickelte sich eine packende Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams ihre Chancen erarbeiteten. Die Darmstädter machten gut mit, nahmen sich dann aber selbst ihrer Chancen. Zunächst griff Gjasula gegen Laimer zur Notbremse und sorgte für Gleichzahl (21.), dann brachte Maglica in beinahe identischer Position Kane zu Fall und musste ebenfalls noch vor der Pause frühzeitig das Feld verlassen (41.).
Bitter für die Lilien, die mit ihrem mutigen Auftritt den FC Bayern vor Probleme stellten.
Im zweiten Durchgang schwanden beim Aufsteiger dann merklich die Kräfte - und die erst nach der Roten Karte gegen Maglica aktiver werdenden Münchner schalteten einige Gänge höher.
Kane eröffnet Bayerns Offensiv-Feuerwerk
Kane brach nach 51 Minuten den Bann, die Bayern waren im Anschluss nicht mehr zu bändigen. Nur fünf Minuten später erhöhte Sané für die nun spielfreudigen Münchner (56.). Musiala ließ die Chance auf das 3:0 zunächst liegen (58.), belohnte sich dann aber für sein starkes Spiel - nach einem kurz ausgeführten Freistoß erhöhte der Youngster (60.), Sané machte mit seinem zweiten Tor endgültig den Deckel drauf (64.).
Bundesliga, 9. Spieltag
Doch damit nicht genug. Passive Darmstädter ließen Räume, die Kane (69.) mit einem Distanzschuss aus über 50 Metern, Müller (71.), Musiala (76.) und erneut Kane (88.) zum Kantersieg ausnutzten. Schiedsrichter Martin Petersen ließ am Ende Gnade walten und gab trotz der acht Tore nur zwei Minuten Nachspielzeit, die die Darmstädter ohne weiteren Gegentreffer überstanden.
Nun wartet im vollgepackten Terminplan des Rekordmeisters am Mittwoch (20.45 Uhr) die Reise zum Pokalspiel in Saarbrücken , bevor die Münchner am Samstag im Topspiel (18.30 Uhr) nach Dortmund reisen. Die Hessen sind nach dem Erstrundenaus im DFB-Pokal erst am Freitag (20.30 Uhr) im heimischen Böllenfalltor gegen den VfL Bochum gefordert.