Barcelonas Trainer Pep Guardiola nahm im Vergleich zum 3:0 gegen Panathinaikos Athen in der Champions League zwei Änderungen vor. Abidal und Busquets liefen für Mascherano und den Brasilianer Adriano auf.
Real Madrids Coach José Mourinho schonte beim 4:0-Erfolg in Amsterdam einige Spieler. So kehrten Carvalho, Pepe, Khedira und di Maria für Arbeloa, Raul Albiol, Lassana Diarra und Pedro Leon zurück in die Startelf. Mit dabei war natürlich auch Mesut Özil auf der gewohnten zentralen Mittelfeldposition.
Leichtes Nieseln begleitete den 167. "Clásico" im Camp Nou. Es dauerte nicht lange, bis Real auch sprichwörtlich im Regen stand. Mourinho hatte im Vorfeld noch gewarnt, man dürfe sich das Spiel der Katalanen nicht aufzwingen lassen - doch genau das geschah. Schnörkellos kombinierte sich Barça durch das Mittelfeld, in der Anfangsphase hatte Blaugrana bis zu 75 Prozent Ballbesitz. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Messi auf eine Ecke folgend. Der "Floh" hob das Leder mit links aus spitzem Winkel gefühlvoll über Casillas hinweg Richtung Tordreieck, scheiterte aber am Pfosten (6.).
Primera División
Nur vier Minuten später musste Real dem Dauerdruck nachgeben. Iniesta passte in die Tiefe Richtung Xavi, Marcelos Abwehraktion war dabei eher mittelprächtig, er ließ den Ball passieren. Blitzschnell reagierte der Spielmacher und spitzelte das Leder über Casillas hinweg zum 1:0 (10.). Auch wenn sich Real nun kurz wehrte und durch di Maria eine erste Schusschance hatte (12.) - das Tor fiel wieder auf der anderen Seite. Villa setzte sich auf links gegen Ramos durch, Casillas konnte den Querpass nicht abfangen, dahinter staubte Pedro ohne Probleme ab (18.).
Auch in den Folgeminuten wirkte Real total verunsichert, kam nicht in die Zweikämpfe. Das galt auch für Mesut Özil, der überhaupt nicht in die Partie fand und folgerichtig zur Pause ausgewechselt wurde. Nur Cristiano Ronaldo wehrte sich ab und an. Erst legte er sich mit der halben Mannschaft der Katalanen an, vorausgegangen war ein Scharmützel an der Seitenlinie mit Guardiola (32.). In der 35. Minute strich sein Freistoßversuch knapp am Tor vorbei - die beste Chance für die Königlichen. In der 38. Minute forderten die Gäste Elfmeter, als Ronaldo gegen Valdes zu Fall kam. Barça konnte von Glück reden, dass die Pfeife von Referee Iturralde Gonzalez stumm blieb.
Villa bedankt sich für Messis Zauberpässe
Die zweite Hälfte begann wie die erste: mit druckvollen Katalanen. Pedro und Xavi hatten kurz nacheinander erstklassige Einschusschancen, agierten aber zu überhastet. Dass die Messe im Camp Nou dennoch schnell gelesen war, dafür sorgte das Tandem Messi/Villa. Zwei herrliche Pässe des Argentiniers in die Tiefe nutzte der Angreifer zu einem Doppelpack (55., 58.), Casillas war beide Male auf sich allein gestellt.
Die Königlichen wurden nun regelrecht vorgeführt, Barcelona spielte Katz und Maus mit den längst geschlagenen Madrilenen, die gefrustet wirkten und überhart in die Zweikämpfe gingen. Referee Iturralde Gonzalez drückte des Öfteren beide Augen zu, auch bei einem Handspiel von Carvalho, der damit eine hundertprozentige Torchance verhinderte und nur Gelb sah (72.).
Abgemeldet: Mesut Özil blieb bei Real wirkungslos, hier kümmert sich Sergi Busquets um den Deutschen. picture alliance
In der Schlussphase zeigte Barça ebenfalls keine Gnade. Bei einem 16-Meter-Schuss von Bojan (78.) wurde es erstmals gefährlich, in der Nachspielzeit setzte der eingewechselte Jeffren den Schlusspunkt zum 5:0. Kurz darauf brannten dann bei Sergio Ramos die Sicherungen durch. Der Real-Rechtsverteidiger rutschte ohne Rücksicht auf Verluste in Messi hinein und sah zurecht Rot. Anschließend schubste er auch noch seine Weltmeister-Kollegen Puyol und Xavi vehement weg.
Barcelona hat dank des überzeugenden Auftritts die Tabellenspitze erklommen und ist als Nächstes am Samstag (20 Uhr) bei CA Osasuna zu Gast. Real muss zwei Stunden später zu Hause gegen den Tabellenfünften FC Valencia seine Fans versöhnen.