Sowohl die Argentinier als auch die Malier hatten ihre Halbfinalbegegnung verloren, sodass sich die beiden Nationen nicht wie erhofft mit dem Endspiel am Samstag, sondern stattdessen bereits einen Tag zuvor mit dem Spiel um Platz drei aus Indonesien verabschiedeten. Argentinien hatte im Halbfinale trotz zwischenzeitlicher Aufholjagd im Elfmeterschießen gegen Deutschland das Nachsehen gehabt (2:4), Mali hatte nach Führung und anschließender Roter Karte mit 1:2 gegen Frankreich verloren.
Argentinien gerät ohne Echeverri früh in Rückstand
Wie es für ein Endspiel, wenn auch nur das "kleine Finale", so üblich ist, standen im Manahan Stadium in Surakarta einige Shooting-Stars des Turniers auf dem Feld. Vorerst nicht dazu zählte Argentiniens Nummer 10, Echeverri, der erst nach der Halbzeitpause von der Bank kommen sollte. Die Show übernahm stattdessen also erstmal ein anderer, und zwar Malis Angreifer Diarra. Der 16-Jährige brachte sein Heimatland nach neun Minuten in Führung, als er den Ball mit viel Gefühl vom rechten Strafraumeck links unten ins Tor schoss.
Die Malier behielten auch in der Folge die Oberhand und setzten immer wieder gefährliche Nadelstiche in der Offensive. Argentinien wusste sich nur selten aus diesem Druck zu befreien, konnte entsprechend auch den bisherigen und derzeitigen WM-Top-Torjäger Ruberto (acht Treffer) kaum in Szene setzen. Wenige Minuten vor der Pause kam es schließlich noch dicker für die Argentinier: Mittelstürmer Doumbia kam bei einer Freistoß-Hereingabe von Makalou völlig freistehend im Strafraum an den Ball und erhöhte aus kurzer Distanz zum 2:0 (45.).
Makalou macht sehenswert den Deckel drauf
Assistgeber Makalou war es auch, der nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff das dritte Tor für die Westafrikaner besorgte. Dabei stellte der zentrale Mittelfeldspieler sein ganzes Können unter Beweis, indem er gleich drei Argentinier inklusive Keeper Florentin im Sechzehner durch ein starkes und sehenswertes Solo aussteigen ließ.
Das Spiel bot auch im Anschluss zahlreiche Highlights, woran der eingewechselte Echeverri seinen Anteil hatte. In der 55. Minute war er noch an Keeper Kone gescheitert, acht Minuten später machte ihm das Abseits einen Strich durch die Rechnung. Doch auch auf der Gegenseite hätte es in der 74. Minute beinahe zum vierten Mal eingeschlagen, der direkte Freistoß von Makalou, dem Spieler des Spiels, prallte allerdings von der Latte zurück ins Spiel.
So blieb es letztendlich beim verdienten 3:0-Erfolg Malis, das erhobenen Hauptes die Rückreise antreten kann. Den Schlusspunkt der U-17-Weltmeisterschaft gibt es dann am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn es die deutsche Auswahl mit Frankreich zu tun bekommt.